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Washington Post: Pentagon leidet unter Munitionsmangel

Ein Mangel an Rohstoffen bereite den USA Probleme bei der Waffenproduktion. Um ihr Waffenarsenal wieder aufzufüllen, seien sie international auf der Suche nach Waffenlieferanten für den Ukrainekrieg. Dabei würden Pentagon-Beamte schon das Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive einräumen, so die Washington Post.
Washington Post: Pentagon leidet unter MunitionsmangelQuelle: RT © © Getty Images / Diego Herrera Carcedo

Das US-Verteidigungsministerium habe Schwierigkeiten, mit den Anforderungen des Ukraine-Konflikts Schritt zu halten, berichtete die Washington Post am Samstag. Dem US-Magazin zufolge könnte die Sicherheit in der Heimat gefährdet sein, wenn man die Waffenproduktion nicht auf dem aktuellen Level halte.

Demnach sollten US-Militärunternehmen, die vor der aktuellen Phase des Konflikts verzeichnete Produktionsrate von Standard-NATO-Artilleriegeschossen sogar zeitnah verdoppeln. Doch selbst die Produktion von 28.000 Granaten pro Monat reiche nicht aus, um den "erstaunlichen Hunger der Ukraine nach Artilleriemunition" zu stillen, hieß es in der Zeitung. Ganz zu schweigen von der Fähigkeit, die erschöpften Reserven im eigenen Land aufzufüllen.

Ein Mangel an Rohstoffen – insbesondere an dem Sprengstoff TNT, den die USA nicht mehr produzieren – habe dazu geführt, dass das Pentagon sein eigenes Arsenal nicht mehr habe auffüllen können. Die Vorräte seien durch die Unterstützung der Ukraine erheblich dezimiert. Derzeit beziehe Washington einen Großteil seines TNTs aus Polen. Die USA seien jedoch auf der Suche nach neuen Lieferanten, unter anderem in Japan. Ihren Produktionspartner Zarya haben sie verloren. Die Region, in der sich die Fabrik befand, hat beim Referendum im letzten Jahr dafür gestimmt, Teil Russlands zu werden.

Nach Angaben des tschechischen Treibladungsherstellers Explosia a.s. beeinträchtigen auch begrenzte Vorräte an Treibstoff, der zum Befördern von Artilleriegeschossen durch Kanonenrohre verwendet wird, die Produktionskapazitäten von Rüstungsunternehmen. Sprecher Martin Vencl habe gegenüber der Post gesagt, die für die Treibstoffherstellung benötigten Rohstoffe, darunter Nitroglyzerin und Nitrozellulose, seien knapp.

Bürokratische Hürden haben auch dazu geführt, dass nur 40,8 Prozent der 44,5 Milliarden US-Dollar schweren Produktionsverträge des Pentagons mit der Ukraine abgeschlossen wurden. Ein Branchenexperte des Center for Strategic and International Studies habe die Menge als eine überdurchschnittliche Leistung bezeichnet. Der Abschluss eines großen Verteidigungsauftrags würde normalerweise bis zu 16 Monate dauere.

Ein namentlich nicht genannter Pentagon-Beamter schlug vor, künftig mit einer "gleichbleibend hohen Nachfrage" nach Munition zu arbeiten, um Engpässe zu vermeiden. Das Pentagon sollte "über einen längeren Zeitraum hinweg weiterhin auf diesem Niveau produzieren, so dass wir nicht nur über ausreichende Vorräte verfügen, sondern auch über eine gesunde Produktions- und Industriebasis, die in der Lage ist, diese Nachfrage zu befriedigen", so die Person gegenüber der Post. Das Pentagon hoffe, die Produktion bis zum Herbst 2025 auf 1 Million Granaten pro Jahr zu erhöhen.

"Eine der Lehren, die wir aus der ukrainischen Erfahrung gezogen haben, ist, dass wir diese Mindeststandards [für Munitionsvorräte] noch einmal überdenken müssen. Und vielleicht haben wir das unterschätzt", habe die Heeresministerin Christine Wormuth letzten Monat vor Reportern gesagt.

US-Präsident Joe Biden beantragte letzte Woche im Kongress weitere 20,6 Milliarden Dollar für die Ukraine, obwohl offizielle Stellen bereits leise das Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive einräumen würden. Die vielgepriesene Initiative, die seit Juni nur eine Handvoll Dörfer zurückerobert hat, hat die Ukraine nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums 43.000 Soldaten und fast 5.000 Ausrüstungsgegenstände gekostet.

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