International

Financial Times: USA fordern, die Ukraine solle "weniger risikoscheu" sein

Regierungsvertreter in Washington wollen, dass Kiew seine Truppen ausschließlich an der südlichen Front zusammenzieht, erklärt die "Financial Times". Die ukrainischen Truppen würden sich jedoch nicht an die Taktiken halten, die sie die westlichen Unterstützer gelehrt hätten.
Financial Times: USA fordern, die Ukraine solle "weniger risikoscheu" seinQuelle: www.globallookpress.com © Presidential Office Of Ukraine

US-Vertreter sind zunehmend enttäuscht darüber, wie die Ukraine ihre Gegenoffensive durchführt, und zweifeln daran, ob es Kiew gelingen wird, in diesem Jahr irgendwelche signifikanten Erfolge zu erzielen, berichtete die Financial Times.

Die britische Tageszeitung erklärte, die USA hätten die Ukraine gedrängt, ihren Angriff in der Region Saporoschje zu verdoppeln, statt ihre Kräfte entlang einer langen Frontlinie zu dünn zu verteilen.

In einem Artikel vom Sonntag behauptete die Financial Times, dass die Risse zwischen den Alliierten zu wachsen beginnen und dass die Fähigkeit von US-Präsident Joe Biden, die Zustimmung des Kongresses für weitere militärische Unterstützung für die Ukraine zu sichern, infrage steht.

Dem Bericht zufolge hatten Washington und Kiew ursprünglich einen Start der Gegenoffensive im Frühling und ein Durchbrechen der russischen Verteidigung im Sommer erwartet. Das ukrainische Militär sollte die Taktik des Gefechts der verbundenen Waffen der NATO einsetzen, in der die Truppen von den westlichen Unterstützern unterrichtet worden waren, erklärte die Zeitung. Nach den anfänglichen Rückschlägen seien die Kiewer Truppen jedoch zu älteren Taktiken zurückgekehrt – sehr zum Missfallen der Washingtoner Beamten.

Obwohl die ukrainischen Truppen jüngst kleinere Erfolge hatten, bereiten sich insgeheim weit mehr Regierungsvertreter in der US-Hauptstadt auf einen Abnutzungskrieg vor, "der weit bis ins kommende Jahr reichen wird", schrieb die Financial Times.

"Die US-Vertreter haben die Ukraine ermutigt, weniger risikoscheu zu sein und ihre Kräfte voll und ganz auf die Hauptachse der Gegenoffensive im Süden zu konzentrieren", so das Blatt.

Die Amerikaner sehen darin die einzige gangbare Option, die Kiew möglicherweise einen größeren Durchbruch bringen könnte, indem Moskaus Landbrücke zur Krim abgeschnitten wird, behauptete das Medium.

Kiew hält jedoch fast die Hälfte seiner Truppen im Osten im Versuch, die strategische Stadt Artjomowsk (in der Ukraine als Bachmut bekannt) zurückzuerobern, die im Mai, nach monatelangen erbitterten Gefechten, von der Wagner-Gruppe eingenommen worden war.

Während immer mehr prominente Republikaner Einschnitte bei der US-Hilfe für die Ukraine und Friedensverhandlungen mit Russland fordern, zeigte eine Umfrage, die CNN zu Beginn des Monats veröffentlichte, dass jetzt 55 Prozent der Amerikaner eine weitere Finanzierung der Ukraine durch den Kongress ablehnen und nur 45 Prozent zustimmen.

Ebenfalls am Sonntag erklärte die Washington Post, dass die ukrainische Gegenoffensive "Anzeichen eines Stillstands" zeige, und setzte hinzu, dass das Zeitfenster weiterer Gelegenheiten sich für Kiew schließe, ehe widrige Wetterbedingungen einsetzten.

Nach Aussagen des russischen Verteidigungsministeriums hat die laufende Offensive die Ukraine bereits 43.000 Soldaten und beinahe 5.000 Stück militärischer Ausrüstung gekostet.

Mehr zum Thema - Das Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive führt zu schweren Schuldzuweisungen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.