Schweiz

Goldverkauf der Schweiz: Eine kostspielige Entscheidung inmitten des globalen Goldrausches

Der Schweizer Goldverkauf von 1998: Die einstige Entscheidung rächt sich heute. Weltweit starteten die Zentralbanken eine Goldrally und steigerten ihre Reserven um 800 Tonnen in neun Monaten – für die Schweiz ein ökonomisches Dilemma mit historischer Tragweite.
Goldverkauf der Schweiz: Eine kostspielige Entscheidung inmitten des globalen GoldrauschesQuelle: Legion-media.ru

Mit einem heutigen Wert von etwa 88 Milliarden Franken würden die 1550 Tonnen Gold, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) vor 23 Jahren zu Spottpreisen verkaufte, eine kostspielige Entscheidung für die Schweiz repräsentieren. Dieser Verkauf erfolgte trotz der Volksinitiative von 2013, die darauf abzielte, das heimische Gold zu schützen und im Inland zu lagern. Obwohl die Initiative 2014 abgelehnt wurde, wird jetzt deutlich, dass der damalige Verkauf zu niedrigen Preisen die Schweizer Steuerzahler Milliarden gekostet hat.

Es fällt auf, dass die Schweiz mit ihren 1040 Tonnen Gold lediglich 7,5 Prozent ihrer Währungsreserven mit dem Edelmetall hält, deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt. Interessanterweise planen nur 3 Prozent der befragten Notenbanken, ihre Goldbestände zu reduzieren, während etwa 24 Prozent in den nächsten zwölf Monaten Zuwächse erwägen.

Paradoxerweise hat die Schweiz Gold verkauft, während weltweit Zentralbanken in den vergangenen neun Monaten ihre Goldreserven um 800 Tonnen aufgestockt haben. Dies geschah trotz eines globalen Rückgangs der Goldnachfrage um sechs Prozent im dritten Quartal 2023, wie Daten des World Gold Council (WGC) zeigen. Der vergleichsweise stabile Goldpreis trotz Abflüssen aus physisch gesicherten Indexfonds (ETFs) ist vor allem auf die robuste Nachfrage der Zentralbanken zurückzuführen. Allein im dritten Quartal erwarben diese Institutionen 337 Tonnen Gold, eine Zahl, die nur im dritten und vierten Quartal des Vorjahres übertroffen wurde.

Besonders auffällig sind die Goldkäufe von Zentralbanken aus Schwellenländern wie China, Polen, der Türkei und Singapur. Diese Länder versuchen offensichtlich, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und sich gegen die US-Sanktionspolitik abzusichern.

Interessanterweise variiert die Nachfrage nach Barren und Münzen regional: China und Indien zeigen weiterhin eine starke Nachfrage, während in Europa, insbesondere in Deutschland, ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist.

Die Gesamtgoldproduktion stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um 6 Prozent, wobei die Minenproduktion einen Rekordwert von 2.744 Tonnen erreichte. Das Recycling trug ebenfalls zu einem Anstieg von 8 Prozent bei, verglichen mit dem Vorjahr. Diese Entwicklungen unterstreichen die dynamische Natur des aktuellen Goldmarktes und die verschiedenen Beweggründe der Akteure in diesem globalen Szenario.

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