Russland

Das legendäre Filmstudio Mosfilm feiert sein 100-jähriges Bestehen

Mosfilm, eines der größten und bestausgestatteten Filmstudios in Europa, feiert sein hundertjähriges Bestehen. Über alle Turbulenzen des 20. Jahrhunderts hinweg blieb es ein Symbol – die wichtigsten russischen Filme entstanden hier.
Das legendäre Filmstudio Mosfilm feiert sein 100-jähriges BestehenQuelle: Sputnik © RIA Nowosti

Heute ist Mosfilm ein staatlicher Filmstudiokonzern, der größte in Russland und einer der größten in Europa – seine Fläche ist mit der des Vatikans vergleichbar. Das Studiogelände umfasst 15 Drehpavillons, Dutzende Unterabteilungen, Labore und Produktionswerkstätten. Neben der eigenen Produktion befasst sich Mosfilm mit der Vertonung ausländischer Filme und der Restaurierung alter sowjetischer Streifen, vermietet Räumlichkeiten, Ausrüstung und Spezialkomplexe – von der Pyrotechnik bis zum Autotransport. Das Filmstudio verfügt über ein eigenes Museum mit einer Sammlung von Autos, Kutschen, Kostümen und Kulissen, die in populären sowjetischen Filmen zu sehen waren.

Tatsächlich aber war es immer das größte und wichtigste Filmstudio in der Sowjetunion. Bei Mosfilm wurde Sergei Eisensteins berühmter "Panzerkreuzer Potemkin" gedreht – nach Meinung von Filmkritikern und Kinobesuchern der beste Film aller Zeiten. Hier entstand auch sein Film "Alexander Newski", der neben dem "Panzerkreuzer Potemkin" selbst auch für Hollywood-Regisseure als "Goldstandard" gilt. Bei Mosfilm arbeitete auch ein anderes Genie der Filmkunst – Andrei Tarkowskij. Aber auch ausländische Regisseure drehten bei Mosfilm ihre besten Streifen. Trotz aller "Verschlossenheit", die in der Sowjetunion herrschte, wurde das Studio von Giuseppe De Santis, Vittorio De Sica und Akira Kurosawa besucht. Der berühmte französische Regisseur Claude Lelouch kam, um die Dreharbeiten des legendären Films "Die Kraniche ziehen" beizuwohnen. Damals war er erst 19 Jahre alt. Lelouch sagte später, ihn habe dieser Film stark beeinflusst.

Trotz des Eisernen Vorhangs und des Kalten Krieges zwischen der UdSSR und der westlichen Welt gelangten Filme aus dem "sowjetischen Hollywood" dennoch auf internationale Festivals und erhielten hohe Auszeichnungen. Der höchste europäische Filmpreis Palme d'Or der Filmfestspiele von Cannes wurde erstmals im Jahr 1956 an das Mosfilm-Studio für den Film "Die Kraniche ziehen" unter der Regie von Michail Kalatosow verliehen. Die Filme des Studios gewannen Oscars für Sergei Bondartschuks "Krieg und Frieden" (1968), Akira Kurosawas "Dersu Uzala" (1975) und Wladimir Menschows "Moskau glaubt den Tränen nicht" (1980).

Mehr zum Thema - Die Nürnberger Prozesse – Eine russische Perspektive auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.