Nordamerika

US-Truppen in die Ukraine? 31 Prozent der US-Amerikaner sind dafür

Umfragen erfüllen zwei Zwecke. Sie dienen zum einen dazu, vorab zu erkunden, ob und wie eine politische Absicht durchgesetzt werden kann, und zum anderen dazu, ein Thema zu setzen. Die Umfrage von "Newsweek" zur Entsendung von US-Truppen dürfte beiden Zwecken dienen.
US-Truppen in die Ukraine? 31 Prozent der US-Amerikaner sind dafürQuelle: www.globallookpress.com © Daniel Löb

Die US-Zeitschrift Newsweek beauftragte Ende Juli eine Umfrage, wie viele US-Amerikaner einen Einsatz von US-Truppen in der Ukraine befürworten würden.

Dabei lag die Zahl der Befürworter unter den nach 1997 Geborenen mit 47 Prozent deutlich höher als in der Gesamtheit, in der 31 Prozent dafür, aber 34 Prozent dagegen waren. Nur vier Prozent der Befragten zwischen 18 und 26 lehnten eine solche Idee "vehement" ab. Die Befragten über 59, also jene aus der Altersgruppe, die sich noch an den Vietnamkrieg erinnert, lehnten allerdings zu 55 Prozent eine solche Entsendung ab, 25 Prozent davon "vehement".

Zum Thema einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine erklärten 47 Prozent der Befragten, sie würden diese unterstützen oder gar sehr unterstützen, und nur 15 Prozent lehnten sie ab. Allerdings meinten 37 Prozent, eine solche Mitgliedschaft sei erst möglich, wenn der Krieg vorüber sei.

Die Jüngeren, die einer Entsendung so bereitwillig zustimmten, wurden aber weder über die realen Verluste der Ukraine informiert noch explizit danach befragt, ob sie selbst bereit wären, Teil dieser entsandten Truppen zu werden.

Die Veröffentlichung dieser Umfrage ist ein Indiz dafür, dass eine Debatte in diese Richtung angestoßen werden soll, obwohl der Bericht darüber die Aussage von US-Präsident Joe Biden vom Februar 2022 zitiert, dass US-Truppen "nicht in einem Konflikt mit Russland in der Ukraine beteiligt sind und es auch nicht sein werden."

Mitte April, so der Artikel weiter, habe ABC berichtet, dass bereits seit Februar 2022 ein "kleines Team von US-Spezialeinheiten" in der US-Botschaft in Kiew tätig sei, sich aber nicht den Frontlinien nähere. "Wir haben US-Marines in der Botschaft, die die normalen Wachaufgaben der US-Marines verrichten", wird der Pressesprecher des Pentagons zitiert.

Allerdings gibt es seit vielen Monaten Hinweise auf die Präsenz sowohl von US- und NATO-Offizieren in den Kommandozentren, und auch Belege für die Anwesenheit von US-Söldnern an der ukrainischen Front. Derartige Umfragen sollen vermutlich vor allem klären, ob es möglich ist, eine offizielle Präsenz an die Stelle einer inoffiziellen treten zu lassen. Vorstellbar ist, dass vor allem die Debatte um die Lieferung von F-16 das antreibt. Denn in diesem Fall wäre es zu offensichtlich, dass die Piloten keine Ukrainer sein können, und es selbst in den USA nicht so viele Piloten für diese Flugzeuge gibt, dass man sie unauffällig verschwinden lassen kann, sollten sie abgeschossen werden.

Mehr zum Thema - USA wussten: Kiews Gegenoffensive wird scheitern

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.