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Lawrow zu Ukraine-Krieg: Westen kann Hilfe für Kiew aus Prestigegründen nicht stoppen

Russlands Außenminister Sergei Lawrow sprach in Moskau vor Vertretern anderer Länder über den Ukraine-Krieg. Er erklärte, der Westen sei sich der Sinnlosigkeit des Projekts "Ukraine" bewusst, könne aber aus Prestigegründen nicht aufhören, sie zu unterstützen.
Lawrow zu Ukraine-Krieg: Westen kann Hilfe für Kiew aus Prestigegründen nicht stoppenQuelle: Sputnik © Russisches Außenministerium

Heute hat in Moskau ein Runder Tisch der Botschafter zur Lage um die Ukraine stattgefunden, bei dem der russische Außenminister Sergei Lawrow gesprochen hat. Er versuchte, den Teilnehmern die Hauptthesen der russischen Position zum Konflikt in der Ukraine erneut zu vermitteln.

Zunächst machte Lawrow die Botschafter darauf aufmerksam, dass die Vereinigten Staaten eine antirussische Koalition aus 54 Ländern gebildet haben, die durch Waffenlieferungen und Unterstützung des Kiewer Regimes versucht, Russland eine strategische Niederlage beizubringen. Der Minister fügte hinzu, dass die antirussische Koalition Kiew nur unterstütze, "um sicherzustellen, dass Russland nicht gewinnt". Er erklärte:

"Die Mentalität ist so: Alles, was mit der Ukraine zu tun hat, muss genutzt werden, um Russland, wie sie sagen, eine strategische Niederlage zuzufügen."

Gleichzeitig betonte Lawrow, dass der Westen bereits zu begreifen beginnt, dass die "Zerrüttung" des ukrainischen Projekts begonnen hat, aber nicht aufhören kann, das Kiewer Regime aus Gründen des Prestiges und des wirtschaftlichen Gewinns zu unterstützen. In diesem Zusammenhang werde die männliche Bevölkerung der Ukraine "mit dem Lasso eingefangen", um als Kanonenfutter an die Front geschickt zu werden. Ein ähnlicher Ansatz zur Verwendung von Ukrainern sei seinerzeit von den Nazis, namentlich dem Reichskommissar der Ukraine Erich Koch, skizziert worden, erklärte der russische Außenminister.

Lawrow wies gesondert darauf hin, dass der Westen die "Ausbreitung" der an die Ukraine gelieferten Waffen auf Krisenherde in der Welt nicht bemerken wolle. Der Minister erklärte:

"Die vom Westen an das ukrainische Regime gelieferten Waffen wurden nicht nur in Konfliktgebieten im Nahen Osten gefunden, sondern es wurden auch bereits illegale Lieferungen in Finnland, Schweden, Dänemark, den Niederlanden und im Gazastreifen registriert."

Moskau hat auch Beweise dafür, dass der Westen einige Länder auffordert, heimlich russische Waffen an die Ukraine zu liefern. Lawrow sagte dazu:

"Wir treten in Kontakt mit den betroffenen Ländern, die der Westen dazu überredet, der Ukraine schnell Waffen zu liefern, ohne uns als Lieferanten dieser oder jener Waffenpartie etwas zu sagen. Wir werden weiterhin dafür sorgen, dass diese Verpflichtungen sowie alle anderen internationalen Verpflichtungen eingehalten werden."

Darüber hinaus wies Lawrow erneut auf die Absurdität von Äußerungen westlicher Politiker hin, wonach die baltischen Staaten, Schweden und Finnland im Falle eines Sieges Russlands im Ukraine-Konflikt angeblich "die Nächsten" sein würden. Der Außenminister erklärte, dass die Ziele der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine absolut klar und transparent seien und von Moskau mehrfach geäußert worden seien. Lawrow erklärte:

"Wir beseitigen historisches Unrecht. Wir beseitigen Versuche, die Geschichte der Völker unseres Landes nicht nur umzuschreiben, sondern diese Geschichte für immer zu vergessen und die modernen Gebiete, in denen Russen und andere Völker Russlands seit Jahrhunderten leben, in einen Brückenkopf zu verwandeln, den die NATO unter Führung der Vereinigten Staaten nutzen würde, um die Sicherheit der Russischen Föderation zu bedrohen."

Deshalb machen die Aussagen des Westens über den angeblich alternativlosen Charakter von Selenskijs Friedensformel überhaupt keinen Sinn. Lawrow versicherte einmal mehr, dass es der Westen ist, der den Krieg in der Ukraine schürt, während Russland sein Bestes tut, um die Gesetzlosigkeit zu beenden, die in der Ukraine seit dem illegitimen Staatsstreich von 2014 herrscht.

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