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Internationaler Kosmetikkonzern Avon stoppt Rückzug aus Russland

Medienberichten zufolge legte der Kosmetikhersteller Avon seine Pläne zum Verkauf der Vermögenswerte in Russland auf Eis. Branchenkenner führen das darauf zurück, dass Avon ein stabil funktionierendes Geschäft nicht mit einem enormen Preisnachlass abtreten will.
Internationaler Kosmetikkonzern Avon stoppt Rückzug aus RusslandQuelle: Legion-media.ru © Zoonar

Die internationale Direktvertriebs-Kosmetikmarke Avon hat ihre Pläne zum Verkauf ihres russischen Geschäfts gestoppt. Dies berichtet die russische Tageszeitung Kommersant unter Bezugnahme auf Branchenquellen. Avon wurde Ende des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten gegründet und ist seit 2020 im Besitz der brasilianischen Firma Natura&Co, der Marken wie Natura, The Body Shop und Aesop gehören. Der Begünstigte der russischen Abteilung ist aber Avon Netherlands.

Im März 2022 gab das Unternehmen bekannt, dass es nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs seine Investitionen in Russland und die Exporte aus seinem russischen Werk in andere Märkte eingestellt habe. Anfang dieses Jahres berichtete Kommersant, dass Avon Vorbereitungen zum Verkauf des einzigen russischen Werks in der Stadt Naro-Fominsk im Gebiet Moskau getroffen habe, obwohl das Unternehmen seine Absicht, das Land zu verlassen, nicht offiziell bestätigte.  

Branchenkreisen zufolge verhandelte Avon mit einer Reihe von Investoren über den Verkauf, neben anderen mit dem russischen Kosmetik-Hersteller Natura Siberica und der Arnest-Gruppe, die im August 2023 die russischen Vermögenswerte der Heineken-Brauerei erworben hatte. Zu den Plänen von Avon soll auch die Übertragung der Rechte zur Verwendung des Markennamens, allerdings in kyrillischer Schrift, gehört haben.  

Potenziellen Käufern habe Avon im November jedoch mitgeteilt, dass das Unternehmen beschlossen habe, keine verbindlichen Angebote für den Verkauf zu unterzeichnen. Avons Kehrtwende soll im Zusammenhang mit einer Verordnung der russischen Kommission für Auslandsinvestitionen stehen, die von ausscheidenden ausländischen Unternehmen verlangt, ihre Vermögenswerte mit einem Rabatt von bis zu 50 Prozent zu verkaufen. 

Hinsichtlich des Exodus westlicher Unternehmen aus Russland erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow Anfang des Monats gegenüber der New York Times:

"Diejenigen, die abwandern, verlieren ihre Position auf dem Markt. Und natürlich wird ihr Eigentum zu einem erheblichen Preisnachlass gekauft und von unseren Unternehmen übernommen, die das mit Freude tun." 

Mit einem Umsatz von 13,89 Milliarden Rubel (rund 136 Millionen Euro) im Jahr 2022 ist Avon das zweitgrößte Unternehmen für Schönheitsprodukte in Russland.

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