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Dagestans Oberhaupt: Pro-ukrainischer Russe dirigierte Flughafen-Vorfall via Telegram

Dagestans Oberhaupt Melikow verweist bezüglich des Flughafen-Vorfalls in Machatschkala auf den Telegram-Kanal Utro Dagestan. Dieser habe mit Fehlinformationen die Situation entfacht. Hinter dem Kanal steht ein ehemaliger Duma-Abgeordneter, der mit Kiew kooperiert.
Dagestans Oberhaupt: Pro-ukrainischer Russe dirigierte Flughafen-Vorfall via TelegramQuelle: Sputnik © Ramil Sitdikow

Am Sonntagabend hatten sich Dutzende Menschen am Flughafen der Stadt Machatschkala in der russischen Teilrepublik Dagestan versammelt. Der Mob stürmte auf die Startbahn, um nach "jüdischen Flüchtlingen" zu suchen, die in der Republikhauptstadt mit einem Flugzeug aus Israel angekommen sein sollten. Wie es heißt, sei die Situation über soziale Netzwerke angeheizt worden, wie etwa durch den Telegram-Kanal Utro Dagestan, der die ersten Berichte über den vermeintlichen Flug mit israelischen Bürgern verbreiten haben soll. Der Kanal wird unter anderem mit dem Politiker Ilja Ponomarjow in Verbindung gebracht.

Als Abgeordneter der russischen Staatsduma hatte Ponomarjow im Jahr 2014 gegen die Eingliederung der Halbinsel Krim in die Russische Föderation gestimmt. Kurz darauf verließ der Politiker Russland und zog in die USA. Im Jahr 2019 erhielt er die Staatsbürgerschaft der Ukraine vom damaligen Präsidenten des Landes Petro Poroschenko. Seitdem soll Ponomarjow eng mit ukrainischen Sicherheitsdiensten zusammenarbeiten. Im Jahr 2022 setzten ihn russische Behörden wegen der Verbreitung von Falschinformationen über die russischen Streitkräfte auf die Fahndungsliste. Außerdem gilt Ponomarjow in Russland als "ausländischer Agent".

Nach dem Mord an Darja Dugina im August 2022 erklärte Ponomarjow, hinter der Tat stecke die Gruppe Nationale Republikanische Armee, mit der der Politiker Kontakt halte. Außerdem soll die Zelle unter Ponomarjows Leitung ein Kooperationsabkommen mit der sogenannten Legion Freiheit Russlands unterzeichnet haben. Laut ukrainischen Behörden soll die Legion aus Freiwilligen oder ehemaligen russischen Kriegsgefangenen bestehen. Im Mai 2023 habe die Formation Angriffe auf mehrere Dörfer im Gebiet Belgorod auf russischem Territorium unternommen.

Vor dem Hintergrund der Entwicklungen in Machatschkala bestritt Ponomarjow jede Verbindung zu dem Telegram-Kanal. Laut einer Erklärung vom Sonntag habe der Politiker bereits seit einem Jahr nichts mit Utro Dagestan zu tun. Darüber hinaus verfolge er nicht einmal die Nachrichten auf diesem Kanal. Der Telegram-Kanal SVTV NEWS macht jedoch darauf aufmerksam, dass Ponomarjow noch im Mai 2023 den Kanal als "unser" und sich selbst als einen "Investor" bezeichnet habe.

Dagestans Oberhaupt Sergei Melikow erklärte am Montagmorgen, der Vorfall am Flughafen sei von Utro Dagestan vom Territorium der Ukraine aus koordiniert worden.

"Heute haben wir absolut wahrhafte Informationen aus öffentlichen Quellen erhalten, dass der Kanal 'Utro Dagestan' vom Territorium der Ukraine aus von Verrätern und Bandera-Anhängern administriert und kontrolliert wird. Dies sind diejenigen, die die traditionellen Dinge hassen, die für uns heilig sind und die wir seit Jahren leben."

Melikow zufolge sollen die Behörden in Dagestan bereits mehrmals Versuche verzeichnet haben, die Situation in der Teilrepublik zu destabilisieren und Proteste zu entfachen. Zu diesem Zweck würden verbotene Methoden eingesetzt, wie Volksverhetzung und das Schüren von religiösem Hass. Außerdem kommentierte Melikow die Worte des Präsidenten der Ukraine Wladimir Selenskij, der die Vorfälle am Flughafen als "Teil der in der Russischen Föderation vorherrschenden Hasskultur" bezeichnet hat. Melikow ist der Ansicht, dass der Präsident des Landes, das seit dem Jahr 2014 Blut im Donbass vergieße, über die Geschehnisse in Machatschkala nicht reden dürfe.

Festgenommene Randalierer hätten die Möglichkeit, an der militärischen Sonderoperation in der Ukraine teilzunehmen, "um sich von der Schande zu befreien", so Melikow weiter. Eine solche Entscheidung werde von jedem freiwillig getroffen, das Regionsoberhaupt würde dies nur begrüßen.

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