International

Menschenmenge stürmt Flughafen von Machatschkala wegen Ankunft eines Flugzeugs aus Tel Aviv

Der Flughafen von Dagestan wird wegen Unruhen vorübergehend geschlossen: Islamische Einwohner von Machatschkala stürmten zuvor den Flughafen nach dem Eintreffen eines Flugzeugs aus Tel Aviv.
Menschenmenge stürmt Flughafen von Machatschkala wegen Ankunft eines Flugzeugs aus Tel Aviv© Screenshot Soziale Medien

Der Flughafen in Machatschkala wurde wegen Unruhen geschlossen – eine Gruppe von Männern brach zur Startbahn durch und versuchte, israelische Staatsbürger unter den Passagieren zu finden. Das berichtet der Telegramm-Kanal Baza.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti veröffentlichten Einwohner von Machatschkala in sozialen Netzwerken Videos mit Menschen, die nach der Ankunft eines Fluges der Fluggesellschaft Red Wings aus Tel Aviv zur Startbahn des Flughafens durchbrachen. Laut der elektronischen Anzeigetafel landete das Flugzeug aus Israel um 19:18 Uhr in der Hauptstadt Dagestans.

Der Luftfahrtbehörde Rosaviazia zufolge werden die Flugzeuge, die in Machatschkala landen sollten, auf andere Flughäfen umgeleitet. "Bis sich die Situation normalisiert, sind Maßnahmen in Kraft. Die Strafverfolgungsbehörden arbeiten auf dem Gelände", meldete die Behörde auf ihrem Telegram-Kanal.

Kurz vor der Ankunft des Fluges versammelte sich eine Menschenmenge von mehreren Hundert Personen mit palästinensischen Fahnen vor dem Flughafen, berichteten russische Medien. Dann drang eine Gruppe aggressiver Männer in das Flughafengebäude ein und stürmte auf die Startbahn. Andere versammelte Personengruppen inspizierten Autos und kontrollierten die Pässe der ankommenden Passagiere.

Die Zeitung Iswestija schreibt dazu:

"Ein Iswestija-Korrespondent vor Ort berichtet, dass die Randalierer auf dem Flughafen von Machatschkala zum Dach des internationalen Terminals durchgebrochen sind, den Zaun durchschlagen haben und auf die Start-und-Lande-Bahn marschiert sind. Sie umzingelten mehrere Flugzeuge mit Flüchtlingen, die mit einem regulären Flug aus Israel ankamen.

In der Nähe des Flughafens von Machatschkala kam es im Laufe des Tages zu Ausschreitungen, an denen mehrere Tausend Menschen beteiligt waren. Der Korrespondent der Iswestija, Murad Magomedow, berichtete, dass die Teilnehmer antiisraelische Plakate trugen und Slogans zur Unterstützung Palästinas skandierten. Irgendwann brach ein Teil der Menge die Eingangstüren auf und drang in das Terminalgebäude des Flughafens ein.

Dem Korrespondenten zufolge wollten die Randalierer Flüchtlinge aus Israel sehen, die nach Machatschkala geflogen waren."

Nach Angaben des Kanals Mediasona wurde die Situation in Dagestan über soziale Netzwerke angeheizt. So wurde etwa die Information, dass angeblich Flüchtlinge aus Israel in Machatschkala ankommen, durch den Telegram-Kanal Utro Dagestan verbreitet – der Kanal ist mit dem ehemaligen Duma-Abgeordneten Ilja Ponomarjow verbunden, der derzeit eng mit dem ukrainischen Staatssicherheitsdienst in Kiew zusammenarbeitet.

SVTV NEWS berichtet:

"Der Telegramm-Kanal 'Utro Dagestan', der das bisher größte Judenpogrom in der Geschichte des modernen Russlands steuert, gehört Ilja Ponomarjow. Gerade jetzt, unter der Leitung von Ponomarjows Kanal, rennen wütende Dagestanis die Landebahn des Flughafens in Machatschkala hinunter, schreien 'Tod den Jahuds!' (Juden) und sind auf der Jagd nach jüdischen Passagieren.

Das Team des ehemaligen Abgeordneten der Staatsduma hat sich bereits von einem seiner größten Kanäle distanziert. Angeblich gibt es seit mehr als einem Jahr keine Verbindung mehr zwischen Ponomarjow und 'Utro Dagestan'. Und im Allgemeinen liest Ilja die Zeitung nicht einmal. In der FreeDOM-Sendung vor zwei Monaten bezeichnete Ponomarjow 'Utro Dagestan' jedoch als 'unser', und im Mai des Jahres 2023 behauptete er, dessen 'Investor' zu sein."

Auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij äußerte sich außergewöhnlich schnell zu den Vorfällen in Machatschkala und behauptete, dies sei kein Einzelfall, sondern "Teil der in der Russischen Föderation vorherrschenden Hasskultur, die vom staatlichen Fernsehen und den Behörden propagiert werde":

"Für die Sprecher der russischen Propaganda im offiziellen Fernsehen ist Hass-Rhetorik alltäglich. Selbst die jüngste Eskalation im Nahen Osten hat russische Ideologen zu antisemitischen Äußerungen veranlasst. Der russische Antisemitismus und Hass auf andere Völker ist systemisch und tief verwurzelt. Hass ist die Triebfeder für Aggression und Terror", sagte Selenskij.

Der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zufolge erklärte das russische Innenministerium, dass "die Identitäten aller an den Unruhen beteiligten Personen mithilfe von Überwachungskameras festgestellt und der Justiz übergeben werden". Das Ermittlungskomitee Russlands hat ein Strafverfahren wegen der Organisation von Massenunruhen eingeleitet.

Die dagestanischen Behörden versichern, dass die Lage am Flughafen der Hauptstadt unter Kontrolle sei und die Sicherheitsdienste vor Ort tätig seien. Außerdem forderten sie die Bürger auf, den Verkehr auf der Autobahn Machatschkala-Kaspijsk vorübergehend einzuschränken.

Mehr zum Thema - Fall Dugina: Von Kiew unterstützte Terrorgruppierung bekennt sich zu Anschlag

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.