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Platzeck wirbt für mehr Diplomatie im Ukraine-Krieg

In einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Märkischen Allgemeinen hat der ehemalige Ministerpräsident Brandenburgs Matthias Platzeck mehr diplomatische Bemühungen zur Beilegung des Ukraine-Konflikts gefordert.
Platzeck wirbt für mehr Diplomatie im Ukraine-KriegQuelle: Gettyimages.ru © Andreas Gora-Pool/Getty Images

Der frühere Ministerpräsident Brandenburgs und kurzzeitige Vorsitzende der SPD Matthias Platzeck plädiert zur Lösung des Konflikts um die Ukraine für mehr Diplomatie. Der Märkischen Allgemeinen sagte Platzeck:

"Ich bin kein Hellseher. Ich wünsche mir, dass wir mehr diplomatische Kraft darauf verwenden, Wege überhaupt auszuloten. Ich weiß, dass es nicht schön klingt, aber um diese Wege zu finden, braucht es auch mehr Hinterzimmerpolitik."

Die Interessen der Ukraine müssten dabei im Vordergrund stehen, es sei aber auch "ein Rahmen für friedliche Koexistenz" nötig, wenn "unser Kontinent eine gute Zukunft haben will".

Platzeck räumte ein, dass er einen russischen Angriff auf die Ukraine nicht für möglich gehalten habe. Er habe sich in den Wochen nach dem Angriff im Februar 2022 "so miserabel wie noch nie in meinem Leben gefühlt", sagte Platzeck. Es sei ihm immer um Versöhnung nach dem deutschen Vernichtungskrieg in der Sowjetunion, "um eine Zukunft miteinander" gegangen.

Der heute 69-jährige Platzeck war von 2002 bis 2013 brandenburgischer Landesvater gewesen. Von 2014 bis 2022 war er Vorsitzender des deutsch-russischen Wirtschaftsforums gewesen.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.