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Russland reagiert auf gewaltsame Deportation eines russischen Journalisten aus Zypern

Wie am Sonnabend bekannt wurde, hat Zypern einen russischen Journalisten gewaltsam aus dem Land deportiert und dabei verletzt. Bei der Festnahme wurde zudem ein russischer Botschaftsmitarbeiter verletzt. Moskau reagiert nun auf diplomatischem Weg auf die Vorfälle.
Russland reagiert auf gewaltsame Deportation eines russischen Journalisten aus ZypernQuelle: Sputnik © Sergei Nowikow, Rossijskaja Gaseta

Nach der gewaltsamen Ausweisung eines Reporters der russischen Rossijskaja Gaseta aus Zypern ist am Sonnabend der zyprische Botschafter in das russische Außenministerium zitiert worden.

Wie heute bekannt wurde, ist der Journalist Alexander Gasjuk, der für die Zeitung aus Nikosia berichtete, von zyprischen Polizeibeamten beschuldigt worden, sich illegal im Land aufzuhalten, obwohl er über eine gültige Akkreditierung verfügte. Bei seiner Festnahme wurde dem Reporter der Arm ausgekugelt, dann wurde er "eine halbe Nacht lang von einem Gefängnis ins andere gebracht" und schließlich wegen angeblicher "Gefährdung der öffentlichen Ordnung" zwangsweise abgeschoben. 

Ein Mitarbeiter der Botschaft der Russischen Föderation in Nikosia, der bei der Festnahme des Journalisten zufällig anwesend war, ist bei den Ereignissen durch zyprische Sicherheitsdienste verletzt worden.

Video: Ein russischer Diplomat versucht, das, was sich aus seiner Sicht als Entführung eines russischen Staatsangehörigen durch Unbekannte darstellt, zu verhindern.

Der Journalist landete am Samstagmorgen in Moskau. Nach der Landung im Flughafen Scheremetjewo gab Gasjuk, der inzwischen an seinem rechten Arm einen Gips trägt, seinen Zeitungskollegen ein Interview. Das, was ihm widerfahren ist, schilderte er wie folgt: 

"Ich wurde vor meinem Haus von Mitgliedern einer Spezialeinheit der zypriotischen Polizei buchstäblich angegriffen. Sie waren in Zivil gekleidet, wiesen sich nicht aus und übten sofort Gewalt gegen mich aus. Es war ihnen nicht einmal peinlich, dass ich ein Kind im Auto hatte. So wurde ich vor den Augen meiner Tochter, wie man es nennt, in den Schwitzkasten genommen und mir wurden Handschellen angelegt. Natürlich stand das Mädchen unter Stress und erlitt ein psychisches Trauma. Was mich betrifft, so wurde ich gefesselt und in das Auto geworfen. Die Mitarbeiter unserer Botschaft, die sich zufällig in der Nähe befanden, versuchten, mir zu helfen: Sie sahen, dass ein russischer Staatsbürger von unidentifizierten Personen in Zivilkleidung mit brutaler körperlicher Gewalt bedroht wurde. Das sah wie die Entführung eines russischen Staatsbürgers aus."

Video: Aufnahme der Festnahme von Gasjuk, die seine Ehefrau vom Balkon seiner Wohnung filmte. Am Schluss sagt der Botschaftsmitarbeiter: "Rufen Sie die Botschaft an!"

Die Situation auf der Polizeiwache war nach den Worten von Gasjuk nicht besser:

"Ich wurde in Handschellen abgeführt, einer demütigenden Durchsuchung unterzogen, ohne Zeugen, ohne Erklärungen, ohne Anklage. Sie beschlagnahmten meine persönlichen Gegenstände, konfiszierten mein Telefon, auf dem diese unrechtmäßigen Handlungen aufgezeichnet wurden. Und danach wurde ich in Gewahrsam genommen, trotz aller Argumente der russischen Konsularbeamten, die vor Ort waren, um meine Rechte als russischer Staatsbürger und Journalist zu schützen."

Einige Polizeibeamte hätten ihm später in einem privaten Gespräch gesagt, dass sie Anweisungen von oben erhalten hatten, eine solche Provokation zu organisieren. Sie deuteten an, dass die Initiative dafür höchstwahrscheinlich von der US-Botschaft in Zypern ausgegangen war.

Gleichzeitig wurde, wie Gasjuk betonte, gegen die zyprische Gesetzgebung verstoßen:

"Auf meine wiederholten Forderungen hin wurde mir erst nach mehr als 24 Stunden ein offizielles Papier mit den Gründen für meine Inhaftierung vorgelegt. Nach dem Gesetz hätten sie das früher tun müssen. Sie haben gegen die Fristen verstoßen, innerhalb derer sie mich in Gewahrsam halten durften. Ich habe das entsprechende Dokument erhalten und die Polizeibeamten buchstäblich dazu gezwungen, es zu unterschreiben, und ich halte ein Dokument in Händen, das bestätigt, dass die Zyprioten in Bezug auf mich gegen die Verfahrensnormen verstoßen haben."

Der Weg nach Hause war nicht weniger "beeindruckend". Nach einer demütigenden Durchsuchung wurde Gasjuk mit Handschellen an einen Sondereinsatzbeamten gefesselt und in ein Auto gesetzt, das von Leuten in Schutzwesten mit Maschinengewehren umringt war. Der Journalist schildert weiter, dass er sogar auf dem Flug nach Dubai von mehreren zypriotischen Ordnungskräften begleitet wurde, die heimlich Fotos und Videos machten. Auf die Frage, warum sie dies taten, erhielt der Journalist keine Antwort.

Nach dem Vorfall hat das Außenministerium in Moskau angekündigt, alle relevanten internationalen Organisationen über die inakzeptable Haltung gegenüber Medienvertretern in NATO-Ländern zu informieren.

Es veröffentlichte zudem eine Erklärung zu dem Vorfall. Darin heißt es unter anderem, dass die Russische Föderation von den zypriotischen Behörden eine offizielle Entschuldigung für das provokative Vorgehen gegen den Journalisten der Rossijskaja Gaseta und den Botschaftsmitarbeiter erwartet. Es bestehe Grund zu der Annahme, dass westliche Geheimdienste bei dem Vorfall ihre Hand im Spiel hatten.

Der Botschafter Zyperns in Moskau hat gegenüber den Behörden des Landes angesichts der Aktionen gegen den Korrespondenten Gasjuk und den Botschaftsmitarbeiter Doinikow kategorisch protestiert. 

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