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Medien: USA, EU und Russland trafen sich kurz vor Aserbaidschans Bergkarabach-Operation

Medienberichten zufolge sollen sich die Vertreter der USA, der EU und Russlands kurz vor Aserbaidschans "Anti-Terror-Operation" in Bergkarabach getroffen haben. Im Fokus standen dabei humanitäre Fragen. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, bestätigt die Informationen.
Medien: USA, EU und Russland trafen sich kurz vor Aserbaidschans Bergkarabach-OperationQuelle: Sputnik © Grigori Petschorin

Kurz vor der "Anti-Terror-Operation" der aserbaidschanischen Streitkräfte in Bergkarabach sind Top-Beamte aus den USA und der EU mit ihren russischen Kollegen zusammengekommen, um die Lage in der umstrittenen Region zu erörtern. Dies berichtete die Zeitung Politico unter Berufung auf Quellen in Washington und Brüssel. Demnach soll das geheimgehaltene Krisengespräch am 17. September in Istanbul stattgefunden haben. Ganz oben auf der Tagesordnung hätten die Blockade von Bergkarabach durch Aserbaidschan und mögliche Wege zu deren Aufhebung gestanden. Ein hochrangiger Diplomat, dessen Name nicht bekannt gegeben wird, sprach gegenüber Politico über die Bewältigung der humanitären Krise, die infolge der Blockade entstanden sei. Ihm zufolge sei es bei dem Treffen vor allem darum gegangen, "wie man die verdammten Lastwagen in Bewegung setzen" und die Versorgung von etwa 100.000 Einwohnern der Region mit Lebensmitteln und Treibstoff sicherstellen könnte.

Die USA seien bei dem Treffen von Louis Bono, Washingtons Berater für den Kaukasus, vertreten worden, so Politico weiter. Brüssel habe seinerseits Toivo Klaar, den EU-Vertreter für den Südkaukasus, nach Istanbul entsandt. Von der russischen Seite habe an den Gesprächen Igor Chowajew teilgenommen, der als Moskaus Sonderbeauftragte für die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan tätig ist.

Solche Treffen hochrangiger Politiker kommen ziemlich selten vor, betont Politico, insbesondere nach der Eskalation des Ukraine-Konflikts im Februar 2022. Trotzdem erklärte ein EU-Beamter gegenüber der Zeitung, es sei wichtig, Kommunikationswege mit relevanten Gesprächspartnern aufrechtzuerhalten, um jegliche Missverständnisse zu vermeiden. Darüber hinaus soll Klaar in den letzten Jahren immer wieder versucht haben, die Beziehungen an zahlreichen Fronten offenzuhalten, unter anderem mit Chowajew und anderen Diplomaten. Laut einer Quelle der Zeitung in Washington sollen die USA ihre Kontakte mit Russland damit begründen, dass Moskau weiterhin Einfluss auf Armenien und Aserbaidschan habe.

Maria Sacharowa, die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, bestätigte bei dem Briefing am Mittwoch das Treffen in Istanbul. Ihr zufolge habe es sich jedoch nicht um ein geheimes Gespräch gehandelt. Amerikanische und europäische Kollegen hätten sich an Chowajew mit der Bitte gewandt, mit ihnen Kontakt aufzunehmen und ihre jeweiligen Standpunkte im Hinblick auf die Lage in Bergkarabach zu besprechen. Laut Sacharowa sei es nicht um mehr, aber auch nicht um weniger gegangen. Wenn diese Informationen nun zu provokatorischen Zwecken verwendet würden, so sei das genau das Ziel der USA und der EU gewesen.

Am 19. September hatte Aserbaidschan lokale "Anti-Terror-Maßnahmen" in Bergkarabach eingeleitet, um unter anderem "groß angelegte Provokationen zu verhindern, die Verbände der armenischen Streitkräfte zu entwaffnen und von aserbaidschanischem Territorium zu vertreiben." Einen Tag später kapitulierten die armenischen Anführer der nicht anerkannten Republik. Seitdem seien nach Jerewans Angaben mehr als 100.000 Menschen aus der Region geflohen. Am 28. September kündigte der Präsident von Bergkarabach schließlich die Auflösung der Republik an.

Mehr zum Thema – Nicht anerkannte Republik Bergkarabach wird aufgelöst

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