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Finnlands Außenministerin: Westliche Sanktionen schädigen normale Russen, anders kann es nicht sein

Finnlands Außenministerin Elina Valtonen erklärt gegenüber der Washington Post, dass vor allem einfache Russen unter den westlichen Sanktionen leiden. Obwohl dies nicht fair sei, habe der Westen keine Wahl. Man müsse verstehen, dass der Krieg in der Ukraine einen Preis habe.
Finnlands Außenministerin: Westliche Sanktionen schädigen normale Russen, anders kann es nicht seinQuelle: AP © Dmitri Lovetsky

Im Interview mit der Zeitung The Washington Post hat sich Finnlands Außenministerin Elina Valtonen mit den Beziehungen zwischen Helsinki und Moskau vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts auseinandergesetzt. Ihrer Meinung nach leiden überwiegend russische Bürger unter den dramatischen Sanktionen, die gegen Russland verhängt wurden. Obwohl dies gegenüber Russen nicht ganz fair sei, habe der Westen keine andere Option. Die Einschränkungen, wie etwa das Verbot für die Einreise mit in Russland registrierten Fahrzeugen, soll als eine Art Entgelt angesehen werden. Wörtlich erklärte die Ministerin:

"Russland und die russischen Bürger sind sich im Klaren, dass das Anzetteln eines unfairen und illegalen Krieges einfach seinen Preis hat. Dass wir es demonstrieren, ist sehr wichtig."

Weiter stellte Valtonen fest, dass es sich nicht bloß um Putins Krieg handele. Die russische Maschinerie, wie die Ministerin es bezeichnete, habe sich allem Anschein nach seit mehreren Jahren auf den Ukraine-Konflikt vorbereitet. Sie verwies auf den Konflikt in Georgien, den Russland im Jahr 2008 ihr zufolge herbeigeführt habe, und die Eingliederung der Halbinsel Krim im Jahr 2014. Putin habe dafür die Kriegsinfrastruktur ausgebaut und niemand, betonte die Ministerin, habe dem Präsidenten inzwischen erklärt, dass dies "nicht okay" sei.

Diesbezüglich gab Valtonen eine düstere Prognose für Russland ab. Auch wenn Putin abtrete, sei es höchst unwahrscheinlich, dass Russland zu einer friedlichen und normalen Demokratie werde. Der Westen hoffe jedoch darauf, dass die Russen bei der Gestaltung des Landes mitbestimmen können und dass sich Russland für die Zivilgesellschaft öffne. Mittlerweile müsse sich der Westen auf das Schlimmste vorbereiten, und zwar, dass Russland so bleibe, wie es heutzutage sei, und dass es noch schlimmer werden könnte.

Zuvor hatte Helsinki russischen Staatsbürgern verboten, mit Privatautos in das Land einzureisen. Besitzer von Autos mit russischen Kennzeichen, die sich bereits in Finnland befinden, haben einige Monate, um sie aus dem Land zu schaffen. Ähnliche Beschränkungen wurden auch in Polen, Deutschland, Estland, Lettland und Litauen eingeführt. Maria Sacharowa, die Pressesprecherin des russischen Außenministeriums, bezeichnete Einschränkungen gegen Russen als "einfach rassistisch".

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