Deutschland

"Wegen Russland" – Pistorius will Deutschland kriegstüchtig machen

Deutschland sei zwar derzeit nicht direkt von einem russischen Angriff bedroht, das Land müsse aber sein Bestes tun, um darauf vorbereitet zu sein, verkündete der deutsche Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius.
"Wegen Russland" – Pistorius will Deutschland kriegstüchtig machenQuelle: AFP © Tobias Schwarz

Deutschland sollte bereit sein, auf einen möglichen russischen Angriff zu reagieren, hat Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius gewarnt. Um sich auf ein solches Szenario vorzubereiten, müssten Deutschland und dessen NATO-Verbündete sich verpflichten, ihre militärischen Fähigkeiten zu verstärken, sagte Pistorius weiter.

In einem Interview mit dem ZDF am Montag wies der Bundesverteidigungsminister darauf hin, dass Deutschland zwar derzeit nicht direkt von einem Angriff bedroht sei, das Land müsse aber sein Bestes tun, um darauf vorbereitet zu sein.

Wenn Deutschland auf einen Angriff vorbereitet sein wolle, "von dem man nicht weiß, ob und wann er kommt, dann muss man sich wappnen – und das tun wir derzeit gemeinsam mit den Verbündeten in der NATO", erläuterte er.

Pistorius führte weiter aus, dass "Abschreckung das einzig wirksame Mittel ist, um sich von Anfang an gegen einen Aggressor zu positionieren", da dies einem potenziellen Gegner signalisiert, dass ein potenzielles Ziel in der Lage ist zurückzuschlagen. Um eine solche Haltung zu erreichen, müsse Deutschland jedoch über eine "glaubwürdige Abschreckung" verfügen und in der Lage sein, "einen Krieg zu führen, der uns aufgezwungen wird", fordert Pistorius.

In Bezug auf ein mögliches Szenario, in welchem Russland die baltischen Staaten angreifen könnte, merkte Pistorius an, dass Berlin seine "Litauen-Brigade" speziell für solche Fälle aufstellt. Die aus rund 4.800 Soldaten bestehende Einheit soll bis 2027 einsatzbereit sein und wird die erste deutsche Truppe seit dem Zweiten Weltkrieg sein, die dauerhaft im Ausland stationiert ist.

Pistorius wies darauf hin, dass Russland angesichts des Ukraine-Konflikts mindestens mehrere Jahre brauchen werde, um für eine Großoffensive bereit zu sein, und dass die westlichen Länder diese Zeit nutzen sollten, um selbst intensiv aufzurüsten.

Die Bild-Zeitung hatte Anfang des Monats unter Berufung auf ein "geheimes Dokument" berichtet, Deutschland bereite sich auf ein Szenario vor, in dem Russland nach "großen Siegen in der Ukraine" etwa Mitte des Jahres 2025 einen "offenen Angriff" auf die NATO starten würde. In einer offiziellen Stellungnahme aus Moskau wurde diese Behauptung als "Astrologie" verspottet.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Behauptungen, Russland könne die NATO angreifen wollen, als "völligen Unsinn" abgetan und argumentiert, in Moskau habe man "kein geopolitisches, wirtschaftliches oder militärisches Interesse" daran. Allerdings wurde im Kreml jahrzehntelang eine große Besorgnis über die fortwährende Expansion des von den USA geführten NATO-Militärblocks in Richtung der russischen Grenzen geäußert, die tatsächlich als existenzielle Bedrohung betrachtet wird.

Mehr zum ThemaDie Beutegierigen - Ein Blick auf das Berliner Kriegskabinett

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.