Deutschland

"AfD zieht mehr Wähler an als NSDAP 1930" ‒ Focus und Forsa hyperventilieren

Die etablierten medial-politischen Strippenzieher rätseln weiterhin angesichts der stabilen und steigenden Umfragewerte der Partei AfD. Gemutmaßt wird, es könnte auch mit der aktuellen Regierungspolitik zusammenhängen. Wichtiger in der Analyse scheint jedoch der aktuell erwartbare mahnende Verweis auf das Dritte Reich.
"AfD zieht mehr Wähler an als NSDAP 1930" ‒ Focus und Forsa hyperventilieren© Screenshot: Facebook/AfD Bundestag

Die AfD erreicht erneut in einer jüngsten Umfrage Rekordwerte. In der Forsa-Befragung für das Trendbarometer von RTL und ntv legt die Partei im Vergleich zur Vorwoche einen Prozentpunkt zu und kommt nun auf 23 Prozent. Das sei der höchste Wert, "den Forsa je für die AfD auf Bundesebene gemessen habe", teilte RTL am 19. Dezember mit. Einen Tag später beschäftigen sich die Redaktionshistoriker des Nachrichtenmagazins Focus mit dem anscheinend nicht erklärbaren Phänomen. Unterstützend beziehungsweise ergänzend werden im Artikel Aussagen des Forsa-Chefs in seinem letzten Forsa-Newsletter des Jahres eingesetzt. Das Ergebnis bedient mit voller Punktzahl die Cliché-Verleumdung der kritischsten Oppositionspartei im Bundestag.

Der Focus-Artikel resümiert kurz vor dem Jahresende, indem er sich an das eigentliche Thema herantastet:

"2023 neigt sich dem Ende zu. Es war ein politisch turbulentes Jahr, das vor allem der AfD nutzte. Die Partei profitierte von den zahlreichen Querelen der Ampelregierung."

"Querelen" ist dabei die sehr wohlwollende Umschreibung des Begriffs Volldesaster oder auch Vollversagen. Gleich im vierten Satz des Hauptartikels geht es dann schon in die Vollen:

"Während das Bündnis aus FDP, Grünen und SPD viele Krisen bewältigen muss und an Zuspruch verliert, erhielt die AfD mehr Zulauf als die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) im Herbst 1930."

Berufen möchte sich das Magazin auf "Forsa", eines "der führenden Meinungsforschungsinstitute Deutschlands", deren Redaktion diese Wahrnehmung so mitgeteilt hätte. Manfred Güllner, Gründer und Geschäftsführer des Instituts, informierte nämlich mahnend und wörtlich im letzten Forsa-Newsletter des Jahres, als rein subjektives Resümee einer Umfrage:

"Das für uns erschreckendste Ergebnis ist der bisher nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus noch nie zu beobachtende rapide Anstieg der Anhängerschaft einer rechtsradikalen Bewegung in Deutschland."

Güllners Befürchtungen lauten nun, dass "am Ende des Jahres die AfD in Deutschland deshalb bei einer Wahl derzeit auf 23 Prozent der abgegebenen Stimmen kommen könnte". Wie mag es bei gleichbleibenden Dynamiken dann erst im kommenden Jahr ‒ bei zwölf anstehenden Landtagswahlen ‒, geschweige im Bundestagswahljahr 2025, ausschauen? Die Erklärung lautet geschichtlich korrekt im Artikel dargelegt:

"Damit würden 17 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung für die Partei stimmen. Das wäre mehr als die NSDAP bei den Reichstagswahlen im September 1930. Damals stimmten 15 Prozent der Wähler für die Nationalsozialisten. Zwei Jahre und vier Monate nach der Reichstagswahl 1930 wurde Adolf Hitler Reichskanzler."

Auch seitens des Focus-Magazins vollkommen korrekt zitiert:

"Die Koalition wird zum Jahresende von fast der Hälfte der Bundesbürger (45 Prozent) als das größte Problem im Land angesehen, hat Forsa ermittelt. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) sieht in der starken Zuwanderung nach Deutschland und der Integration der Flüchtlinge das größte Problem."

Der "seit Frühjahr dieses Jahres erstmals seit Ende der 1930er Jahre zu beobachtende rasante Anstieg einer rechtsextremen Bewegung in Deutschland könne nicht auf ein attraktives inhaltliches oder personelles Angebot der AfD zurückgeführt werden", schreibt Herr Güllner demnach noch im Forsa-Newsletter.

Tja, und nun? Der Komiker Hape Kerkeling fordert, also befürwortete, dieser Tage ein Verbot der Partei AfD. Aber so weit sind wir noch nicht, zum Glück aller Bürger in Deutschland, dass Komiker bestimmen können, wohin die politische Reise eines ehemals stabilen Landes hinzuführen hat.

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