Deutschland

Berliner Senat will Magnetschwebebahn bauen – mit chinesischer Technologie?

Die Berliner CDU treibt ein neues Prestigeprojekt voran und will die deutsche Hauptstadt um eine Magnetschwebebahn bereichern. Das Paradoxe: Deutschland, einst führend in der Entwicklung dieser Technik, wird dieses Mal wohl auf Entwicklungen aus China oder Japan zurückgreifen müssen, denn eigene Forschung auf diesem Gebiet wurde vor 15 Jahren beerdigt.
Berliner Senat will Magnetschwebebahn bauen – mit chinesischer Technologie?Quelle: www.globallookpress.com © S. Ziese via www.imago-images.de

In Berlin soll nach Angaben des CDU-Fraktionschefs im Berliner Abgeordnetenhaus Dirk Stettner eine Magnetschwebebahn mit etwa fünf Kilometern Streckenlänge "zu Testzwecken" gebaut werden. Ein möglicher Verlauf der Trasse steht bislang noch nicht fest, ebenso kein konkreter Realisierungszeitraum.

Laut Stettner sei eine Magnetschwebebahn vergleichsweise günstig zu bauen und auch viel schneller realisierbar als eine U-Bahn-Linie. Diese Bahn solle obendrein automatisch, ohne Fahrpersonal, fahren und sowohl Personen als auch Güter transportieren. Die Kosten hierfür bezifferte der CDU-Fraktionschef auf rund 80 Millionen Euro. Die Finanzmittel dafür sind im Doppelhaushaltsentwurf für die kommenden zwei Jahre nicht vorgesehen, der Bau solle nach Wünschen der Berliner CDU über das sogenannte Klima-Sondervermögen finanziert werden.

Bei der Magnetschwebebahn handelt es sich um eine ursprünglich vor Jahrzehnten in Deutschland bis zur Einsatzreife entwickelte Technologie. Deren Entwicklung wurde ab 1969 staatlich finanziert. 1971 standen erste Prototypen zur Verfügung und wurden auf einer zwischen 1980 und 1987 im Emsland erbauten 31,8 Kilometer langen Teststrecke in verschiedenen Varianten erprobt. Diese Teststrecke blieb bis zum Jahr 2011 in Betrieb. In Berlin selbst wurde Ende der 1980er Jahre eine an städtische Bedingungen angepasste Version im Mauerstreifen errichtet, die aber bald nach der Grenzöffnung wieder abgebaut werden musste, um Platz für den Wiederaufbau einer innerstädtischen U-Bahn-Strecke zu schaffen.

In den 1990er Jahren gab es zahlreiche Projekte des Baus von kommerziell betriebenen Transrapid-Strecken, unter anderem zwischen Berlin und Hamburg, im Ruhrgebiet und zum Flughafen München, keine davon kam jedoch zur Ausführung. Im Jahr 2008 wurde dann alle Ideen und Projekte durch die Auflösung eines Gemeinschaftsunternehmens von Siemens und ThyssenKrupp endgültig zu Grabe getragen.

Erfolg hatte die deutsche Transrapid-Technologie lediglich in China, wo im Jahr 2002 eine Strecke zwischen Shanghai und dem Flughafen dieser Millionenmetropole in Pudong mit 30 Kilometern Länge in Betrieb genommen wurde. Da die Transrapid-Technologie aber seitdem nicht mehr weiterentwickelt wurde, setzen aktuell laufende Planungen und Bauvorhaben in China und Japan auf eigene Neuentwicklungen. So ist es gut möglich, dass Deutschland, einst noch einsamer Pionier einer funktionierenden Technologie für Magnetschwebebahnen, nun auf Importe aus China oder Japan setzen muss. 

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