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Nach mutmaßlichem Anschlag: Tino Chrupalla auf Intensivstation

Nach einem mutmaßlichen Anschlag liegt AfD-Chef Tino Chrupalla auf der Intensivstation. Was genau passierte, ist weiterhin unklar. Mehrere Quellen berichten von einem Anschlag mit einer Spritze. Die Polizei sieht aber keine Hinweise auf einen Angriff.
Nach mutmaßlichem Anschlag: Tino Chrupalla auf IntensivstationQuelle: www.globallookpress.com © News5/dpa

Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla befindet sich nach dem mutmaßlichen Anschlag auf ihn auf einer Wahlkampfveranstaltung seiner Partei in Ingolstadt am Mittwoch auf der Intensivstation. Laut Angaben der AfD vom Mittwochabend werde er intensivmedizinisch betreut, sei aber ansprechbar.

Die Angaben zu den Ereignissen auf der Veranstaltung sind weiterhin widersprüchlich. Fest steht, dass Chrupalla einen Zusammenbruch erlitt und mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Noch auf der Kundgebung sprach der als Redner eingeladene österreichische Publizist Gerald Grosz von einem Anschlag. Ähnlich äußerte sich die AfD-Spitzenkandidatin zur Landtagswahl, Katrin Ebner-Steiner.

Die Junge Freiheit berichtete kurz darauf von einem mutmaßlichen Anschlag mit einer Spritze, nach dem der AfD-Vorsitzende einen anaphylaktischen Schock erlitten habe. In einem Beitrag vom Donnerstag berichtete die Zeitung, dass Chrupallas Körper einen Einstich aufweise.

Der freie Journalist Boris Reitschuster zitierte in einem Beitrag vom Abend den AfD-Bundestagsabgeordneten Peter Bystron mit dieser – offenbar nicht mehr aktuellen – Aussage:

"Die Lage ist ernster als gedacht. Tino Chrupalla ist immer noch im Krankenhaus, ist nicht ansprechbar. Es hat ihn wohl wirklich jemand gestochen und etwas gespritzt!"

Reitschuster gab unter Berufung auf zwei angebliche Augenzeugen diese Darstellung des Vorfalls:

"Zwei junge Männer baten den Parteichef am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt um ein Selfie mit ihnen. Kurz danach lag Chrupalla am Boden. Die Polizei nahm die beiden Männer vorübergehend fest und durchsuchte sie bis auf die Unterhosen, so die Augenzeugen. Danach wurden beide freigelassen."

Dagegen ist in den anderen Medienberichten nur von einem "medizinischen Notfall" die Rede. Zuerst berichtet hatte die Passauer Neue Presse.

Ähnlich unklar äußerte sich die Polizei. Zunächst hatte ein Polizeisprecher gegenüber der Jungen Freiheit von einem "tätlichen Vorfall" gesprochen. Dann erklärte ein Sprecher am Abend, die Polizei wolle ermitteln, ob Dritte für den Vorfall verantwortlich sein könnten. Es gebe aber keine Hinweise auf einen Angriff. 

In der Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord ist von einem "medizinischen Notfall" die Rede. Eine "offensichtliche Verletzung" sei bei Chrupalla "zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar" gewesen. Die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt habe die Ermittlungen übernommen. Besucher der Wahlkampfveranstaltung werden gebeten, der Polizei über ein Uploadportal relevante Videos und Fotos zur Verfügung zu stellen.

Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat mittlerweile ein Verfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen Unbekannt eingeleitet. Das bestätigte die Behörde dem zum Werbekonzern Ströer gehörenden Portal T-Online

Nicht nur die Medien haben bislang sehr zurückhaltend auf den mutmaßlichen Anschlag reagiert, auch bei der politischen Konkurrenz herrscht weitgehend Schweigen. In den sozialen Medien gibt es neben Betroffenheit und Genesungswünschen auch Spott und Häme für den AfD-Mann. Ein Nutzer von Twitter/X wies darauf hin, dass sich Chrupalla auf der ukrainischen Todesliste "Mirotworez" befindet.


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