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Stecken Clan-Kriminelle hinter Millionenschaden bei Kupferproduzent Aurubis?

Ein Metall- und Edelmetalldiebstahl mit einem vermuteten Unternehmensschaden von rund 100 Millionen Euro führt bei dem Kupferhersteller Aurubis zum Aktiensturz. Die Jahresprognose wurde zurückgenommen. Laut Medienangaben könnte der Kopf der Verbrecherbande aus dem Clan-Milieu stammen.
Stecken Clan-Kriminelle hinter Millionenschaden bei Kupferproduzent Aurubis?Quelle: www.globallookpress.com © Georg Wendt

Laut übereinstimmenden Medieninformationen betrifft der professionell über einen längeren Zeitraum durchgeführte Werkstoffdiebstahl beim Hamburger Kupferhersteller Aurubis neben Metallen offenbar in größeren Mengen auch entwendetes Gold und Silberbestände. Der Schaden könnte damit weit über 100 Millionen Euro liegen, berichtet das Manager Magazin (MM). Nach parallel verlaufenden Ermittlungen des Unternehmens und der Polizei wurde der bandenmäßig organisierte Vorgang wohl von der organisierten Kriminalität aus dem Clan-Milieu durchgeführt. So heißt es im MM-Artikel:

"In einer spektakulären Razzia hatte ein Sondereinsatzkommando der Polizei Mitte Juni mit einem Räumpanzer eine gut gesicherte Villa im Landkreis Stade gestürmt und dabei zwei Wachhunde erschossen. Zeitgleich ließ die Hamburger Staatsanwaltschaft mehr als 30 Objekte in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpommern durchsuchen."

Bei dieser polizeilichen Aktion wurden bereits sechs Personen festgenommen. Zudem wurden "10 Fahrzeuge, zahlreiche Luxusuhren, mehr als 200.000 Euro Bargeld, mehrere scharfe Schusswaffen samt Munition sowie Teile des Diebesgutes sichergestellt". Die Ereignisse wurden seitens des Unternehmens durch eine Mitteilung an die Aktionäre am Donnerstagabend bekannt. Die Aktie des Unternehmens geriet laut dem Handelsblatt daraufhin stark unter Druck. Es erfolgte eine sogenannte "Gewinnwarnung".

Laut Informationen der Bild ermittelten die Behörden über einen längeren Zeitraum verdeckt und "stießen dabei auf eine Bande von mindestens elf Verdächtigen". So sollen ehemalige und aktuelle Mitarbeiter von Aurubis sowie zuarbeitende Dienstleister, "die Zugang zum Firmengelände hatten und sich dort gut auskannten, gemeinsame Sache gemacht haben". Des Weiteren heißt es im Artikel:

"Als Kopf der Bande identifizierten die OK-Ermittler Mahmut C. (36) aus dem niedersächsischen Fredenbeck. Ein Großteil der Kriminellen, die offenbar vom Mitglied einer Clan-Familie geführt wurden, sollen zeitweise bei Aurubis in unterschiedlichen Positionen gearbeitet haben oder waren bei Subunternehmern beschäftigt."

Die Beschuldigten und weitere noch unbekannte Mittäter sollen in unterschiedlicher Tatbeteiligung "mehrere Tonnen" edelmetallhaltige Nebenprodukte der Kupferproduktion vom Firmengelände gestohlen haben, so die Staatsanwaltschaft bestätigend. Laut Geschäftsführung gebe es "starke Indizien für einen Fehlbestand an Metallen". Nach Informationen des Radiosenders NDR 90,3 könnte es jedoch auch sein, dass "die vermissten Metalle nie im Aurubis-Werk waren, sondern dass schon vor der Anlieferung von Elektronikschrott geschummelt worden ist". Aurubis recycelt unter anderem im großen Stil Leiterplatten aus elektrischen und elektronischen Geräten und gewinnt daraus Rohstoffe. Daraus ergebe sich der Verdacht, dass "die Lieferanten nicht das gebracht haben, was sie eigentlich sollten – zumindest nicht in der versprochenen Qualität". 

Der ermittelte und nun bekannt gegebene Millionenschaden werde das Ergebnis des Aurubis-Geschäftsjahres 2022/23 dahingehend belasten, dass die beabsichtigte Gewinnprognose von 450 Millionen bis 550 Millionen Euro nicht mehr gehalten werden könne, so die Angaben des Unternehmens. Laut Tagesschau-Informationen zog auch der Stahlkonzern Salzgitter aufgrund der Mitteilung seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr am Freitag zurück. Salzgitter ist mit knapp 30 Prozent größter Einzelaktionär bei Aurubis.

Die Aktie von Aurubis gab nach Bekanntwerden der Informationen "im nachbörslichen Handel um mehr als 5 Prozent nach". Derzeit laufe eine firmeninterne außerordentliche Inventur der Metallabstände, "die erst Ende September abgeschlossen ist. Daher könne das Ausmaß des Schadens 'noch nicht sicher festgestellt werden'", heißt es im MM-Artikel. Der derzeitige Kilo-Goldpreis liegt bei etwa 57.000 Euro.

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