Deutschland

Baerbock-Satire-Kanal: Auswärtiges Amt interveniert und lässt Namen ändern

Es ist schwierig geworden, politische Satire vom Original zu unterscheiden. Jüngstes Beispiel ist ein Konto, das auf Twitter/X Annalena Baerbock parodiert. Nach einer kurzzeitigen Sperre musste der Account nun nach einer Intervention des Auswärtigen Amtes seinen Namen ändern.
Baerbock-Satire-Kanal: Auswärtiges Amt interveniert und lässt Namen ändern© Screenshot: Twitter/baerbockpress

Das Auswärtige Amt hat das soziale Netzwerk Twitter/X darum gebeten, gegen einen Account vorzugehen, der die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock parodiert. Angeblich sei es darum gegangen, Verwechslungen mit den echten Tweets der Grünen-Politikerin zu vermeiden. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte am Montag in Berlin:

"In der Vergangenheit ist es tatsächlich zu Verwechslungen gekommen."

Als Person des öffentlichen Lebens müsse die Ministerin auch Parodie aushalten. In diesem Fall drohe bei einer Verwechslung jedoch außenpolitischer Schaden, etwa, "wenn in eine Krise, die sich zuspitzt, hinein getwittert wird".

Der Satire-Account änderte nach der Intervention des Ministeriums seinen Namen in "Außenministerin Parodie Annalena Baerbock". Bereits zuvor war der Kanal deutlich als Satire gekennzeichnet. Der Parodie-Hinweis stand allerdings im Namen weiter hinten. Der Parodie-Account verwendet das gleiche Profilbild der Ministerin wie ihr offizielles Konto.

Bereits im Juli hatte das Auswärtige Amt unter einem Tweet des Parodie-Accounts geschrieben: "Achtung, Täuschung!" Daraufhin hatte Twitter/X das Konto kurzzeitig gesperrt. Die Sperrung verhalf dem Account allerdings zu erheblicher Popularität. "Außenministerin Parodie Annalena Baerbock" hat mittlerweile knapp 60.000 Follower.

Bereits der mittlerweile verstorbene frühere Außenminister Guido Westerwelle wurde auf Twitter als "Guido Westerwave" parodiert. Allerdings war damals Satire noch leicht von Realität zu unterscheiden. Heute ist das nicht mehr der Fall, besonders, aber nicht nur im Falle Baerbock. So heißt es im letzten Tweet des Satirikers zu einem fiktiven Besuch der Ministerin in Saudi-Arabien:

"Die Ansichten über Feminismus liegen zwischen @FaisalbinFarhan und mir noch 360 Grad auseinander. Ich habe Robert @HabeckPress gebeten, nach Riad nachzukommen. Er ist bekennender Feminist*in und kann ja gut mit den Araber*innen."

Im vorherigen Tweet hieß es in gewollt fehlerhaften Englisch:

"Ein sehr herzlicher Empfang von unseren geschätzten Freunden, aber ich weiß nicht, warum sie meinen Speck der Hoffnung aus Deutschland abgelehnt haben und warum alle Männer Bademäntel tragen. Ich freue mich auf die Gespräche über feministische Außenpolitik."

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