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Medien: Russland und Ukraine unterhalten Kontakte über geheime Kanäle

Moskau und Kiew nutzen geheime Kanäle, um sich über humanitäre Fragen zu verständigen, darunter den Austausch von Gefangenen und die Durchfahrt von Schiffen, berichtet The Washington Post. Der Zeitung zufolge werden die Kontakte sowohl direkt als auch über Vermittler geknüpft.
Medien: Russland und Ukraine unterhalten Kontakte über geheime KanäleQuelle: Legion-media.ru © Zoonar

Russland und die Ukraine nutzen geheime Kanäle, um sich über eine Reihe humanitärer Fragen zu einigen, darunter den Austausch von Kriegsgefangenen und gefallenen Soldaten, die Durchfahrt von Schiffen aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen und die Rückkehr ukrainischer Kinder aus Russland, zitiert The Washington Post (WP) ukrainische Beamte, die an den Verhandlungen beteiligt sind.

Laut der Zeitung werden die Kontakte in den meisten Fällen direkt hergestellt: Durch Telefonate oder persönliche Treffen an der ukrainisch-russischen Grenze sowie in Istanbul. In einigen Fällen, so die Quellen, schalten Moskau und Kiew Vermittler ein, darunter die Türkei, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, den Vatikan und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK).

Dmitri Ussow, Leiter des Koordinierungszentrums für den Gefangenenaustausch beim ukrainischen Auslandsgeheimdienst, erklärte gegenüber WP, dass beide Seiten bei den Verhandlungen nur selten auf Vermittler zurückgreifen:

"Wenn wir es selbst tun können, werden wir es lösen."

Ussow zufolge sind auf russischer Seite das Koordinationszentrum des russischen Verteidigungsministeriums, der russische Inlandsgeheimdienst FSB, einzelne russische Politiker sowie Vertreter der Bataillone in den Verhandlungsprozess eingebunden.

Den Quellen der Zeitung zufolge findet der Austausch von Gefangenen und Leichen normalerweise im Nordosten des ukrainischen Gebiets Sumy statt. Die Gesprächspartner von WP sagten auch, dass keine der beiden Seiten das Vorhandensein versteckter Verhandlungskanäle bekannt geben wolle.

Seit Beginn der russischen Sonderoperation in der Ukraine haben beide Seiten wiederholt Gefangene ausgetauscht. Das russische Verteidigungsministerium meldete einen jüngsten Austausch am 6. Juli. Damals wurden 45 russische Militärangehörige aus der Gefangenschaft zurückgebracht. Denis Puschilin, der Chef der Donezker Volksrepublik, erklärte Anfang Oktober, dass sich noch etwa 500 russische Soldaten in ukrainischer Gefangenschaft befinden.

Moskau und Kiew nahmen kurz nach Beginn der militärischen Sonderoperation Friedensgespräche auf. Ende März 2022 trafen sich Delegationen aus beiden Ländern in Istanbul. Wladimir Medinski, der Verhandlungsführer für die Ukraine, stellte damals fest, dass beide Seiten Fortschritte gemacht hätten. Kiew habe unter anderem den neutralen Status der Ukraine im Gegenzug für Sicherheitsgarantien angeboten. Bereits Mitte April geriet der Dialog jedoch in eine Sackgasse und Mitte Mai wurden die Gespräche vollständig ausgesetzt.

Daraufhin erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, die ukrainische Seite habe das Abkommen mit den in Istanbul getroffenen Vereinbarungen zwar paraphiert, die Übereinkunft aber nach dem Abzug der russischen Truppen aus den Gebieten Kiew und Tschernigow "auf den Müllhaufen der Geschichte" geworfen.

Russlands Behörden erklären wiederholt, dass sie zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit sind. Außenminister Sergei Lawrow erklärte diesbezüglich, dass Kiew von den westlichen Ländern untersagt worden sei, sich auf Gespräche mit Russland einzulassen. Putin wies darauf hin, dass die ukrainischen Behörden, um einen Dialog zu ermöglichen, das Dekret des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij vom Herbst 2022 über das Verbot von Verhandlungen mit Russland aufheben müssten.

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