Europa

UN-Sicherheitsrat: Serbiens Präsident wirft proukrainischen Mitgliedern Heuchelei vor

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić kommentierte die gestrige Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Ukraine-Konflikt mit deutlichen Worten und zog einen für den Westen wenig schmeichelhaften Vergleich zum Jugoslawien-Krieg im Jahr 1999.
UN-Sicherheitsrat: Serbiens Präsident wirft proukrainischen Mitgliedern  Heuchelei vorQuelle: AFP © Alex Halada

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić erklärte im Kontext der gestrigen Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Ukraine-Konflikt gegenüber dem serbischen Sender RTS:

"Während der heutigen Sitzung des Sicherheitsrates waren diejenigen, die sich am lautesten für die territoriale Integrität der Ukraine eingesetzt haben, ironischerweise dieselben, die die Integrität Serbiens am aggressivsten verletzt haben. Manchmal klingt das sogar amüsant, aber das ist die Realität."

Weiter fügte er hinzu:

Wir sind verpflichtet, unser Land zu verteidigen, weil wir keine andere Möglichkeit haben. Kosovo und Metochien sind gemäß der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates integrale Bestandteile Serbiens. Wir werden in dieser Angelegenheit keine Kompromisse eingehen. Kapitulation und Aufgabe sind für uns keine Optionen; wir werden alles tun, um unser Volk zu schützen."

Der serbische Präsident bekundete auch seine Absicht, eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates zu beantragen, um die Frage des Kosovo und Metochiens zu behandeln, an der er selbst teilnehmen will.

Im März 1999 startete die NATO die sogenannte Operation Allied Force, mit dem Ziel, die damalige Bundesrepublik Jugoslawien zu zwingen, die serbische Provinz Kosovo an albanische Separatisten abzutreten.

Die Bombardierung Jugoslawiens durch die NATO endete nach 78 Tagen, als der von den USA angeführte Militärblock die meisten seiner Forderungen fallen ließ und sich damit einverstanden erklärte, dass seine "friedenserhaltende" Mission im Kosovo unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen verbleibt, während Serbien die Souveränität über die Provinz garantiert wird.

Diese Bestimmungen blieben jedoch nur auf dem Papier bestehen, da die NATO rasch eine albanische Übergangsregierung unterstützte und deren Unabhängigkeitserklärung von 2008 befürwortete.

Belgrad hat sich bis heute geweigert, den Kosovo anzuerkennen, obwohl die EU und die USA starken Druck ausübten. Russland, China und Indien haben Serbiens Beharren auf dem Völkerrecht unterstützt, während der Westen argumentierte, der Kosovo sei ein "Sonderfall", für den die normalen Regeln nicht gelten.

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