Nahost

Nach X-Kritik: Israel greift bei Besuch von Elon Musk in die Propaganda-Kiste

Nach dem Boykott des Twitter-Nachfolgers durch Werbekunden und zunehmender Kritik der israelischen Regierung an der X-Berichterstattung reiste Elon Musk nach Israel, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Bei seinem Besuch wurde Musk ein Babybett gezeigt, das mit leeren Patronenhülsen gefüllt war. Tel Aviv wollte ihn mit Propagandataktiken beeindrucken.
Nach X-Kritik: Israel greift bei Besuch von  Elon Musk in die Propaganda-Kiste© Screenshot auf X

Der Tech-Milliardär Elon Musk, unter anderem Chef von X (ehemals Twitter), sieht sich mit "Antisemitismus"-Vorwürfen konfrontiert. Erst Mitte November hatte er einen X-Beitrag mit mutmaßlich antisemitischem Inhalt befürwortet. Darin hieß es unter anderem, seitens jüdischer Lobbygruppen werde "Hass gegen Weiße" verbreitet. Musk schrieb unter dem Beitrag: "Du hast die Wahrheit gesagt."

Nach dem jüngsten Boykott des Twitter-Nachfolgers durch Werbekunden und zunehmender Kritik der israelischen Regierung an der X-Berichterstattung reiste Musk kürzlich nach Israel, um den Schaden für seine Geschäfte zu minimieren. Laut New York Times könnte das Unternehmen durch den Werbeboykott bis Jahresende 75 Millionen US-Dollar verlieren.

Israelische Propagandataktiken waren während des Besuchs von Tesla- und X-Besitzer Musk in Israel am 27. November offensichtlich, so das türkische Zentrum für die Bekämpfung von Desinformation. Während des Besuchs wurde er in eine Siedlung in der Nähe des Gazastreifens, den Kibbuz Kfar Azza, geführt, der am 7. Oktober von der Hamas angegriffen worden war.

Bei der Besichtigung wurde Musk ein Babybett gezeigt, das mit leeren Patronenhülsen gefüllt war, was angeblich ein Beweis dafür sei, dass die Hamas bei ihrem Angriff Babys getötet habe. Das türkische Zentrum für Desinformationsbekämpfung gab jedoch eine Erklärung ab, in der es heißt, dass die in dem Bettchen gefundenen Patronenhülsen mit der 7,62x51-Munition des MG3-Maschinengewehrs übereinstimmen, das in israelischen Merkava-Panzern verwendet wird. Solche Patronen kommen als Sekundärbewaffnung MG3 (Maschinengewehr 3) in Merkavas zum Einsatz.

"Die Bilder, die während des Besuchs von Elon Musk, dem Eigentümer von Tesla, SpaceX und der Social-Media-Plattform X, in Israel veröffentlicht wurden, haben Israels Propagandataktik erneut gezeigt", heißt es in der Erklärung weiter. Das Zentrum wies auch darauf hin, dass auf den Aufnahmen, die während des Besuchs des ehemaligen Gouverneurs von New Jersey, Chris Christie, in Kfar Azza am 12. November von demselben Bett gemacht wurden, diese Patronenhülsen fehlten.

Die leeren Hülsen sind indes ein weiteres Indiz dafür, dass Israel auf den Hamas-Angriff mit schweren Geschossen, unter anderem aus Panzern, Apache-Hubschraubern und bewaffneten Drohnen, reagierte und dabei neben den von der Hamas getöteten auch einige seiner eigenen Soldaten und Bewohner in den Kibbuzim als Kollateralschaden tötete. Es ist bislang unklar, wie viele der 1.200 israelischen Soldaten und Zivilisten, die am 7. Oktober starben, von der Hamas und wie viele von Israel getötet wurden.

Musk machte sich bei seinem umstrittenen Besuch nicht die Mühe, Kontakte zu der anderen Seite des Krieges, nämlich den Palästinenser zu suchen, um deren Darstellung zum Gaza-Krieg und der wahllosen Bombardierung von Gaza-Stadt ebenfalls zu hören. 

Mehr zum Thema - Massaker im Gazastreifen: Erdoğan nennt Netanjahu "Schlächter von Gaza"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.