Nahost

UN-Sicherheitsrat: Israelis tragen Judenstern und vergleichen Hamas mit Nazi-Deutschland

In einer erneut anberaumten Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats heftete sich die israelische Delegation Judensterne an. Der Vertreter Israels verglich die Hamas und den Iran mit Nazi-Deutschland. Er leugnet damit die Singularität des Holocausts.
UN-Sicherheitsrat: Israelis tragen Judenstern und vergleichen Hamas mit Nazi-DeutschlandQuelle: www.globallookpress.com © Lev Radin

Gilad Erdan, der ständige Vertreter Israels bei der UN machte am Montag auf einer weiteren Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zum Gaza-Konflikt mit einer pathetischen Inszenierung auf die Haltung der israelischen Regierung zur Hamas und dem Iran aufmerksam. 

Er verglich die Hamas mit Nazi-Deutschland. Die Hamas ziele auf die Auslöschung der Juden. Den Angriff der Hamas auf illegal errichtete Siedlungen verglich er mit Auschwitz. Weiterhin verglich er noch die Regierung des Iran mit den Nationalsozialisten. 

"Das ‘Ayotallah-Regime’ im Iran ist das moderne Nazi-Regime, und zu seinen Todesschwadronen gehören die Hamas, der Palästinensische Islamische Dschihad, die Hisbollah, die Huthi, die Revolutionsgarde und andere brutale Dschihadisten. Genau wie das Nazi-Regime sät das Ayotallah-Regime überall, wo es in Berührung kommt, Tod und Zerstörung."

Den Vereinten Nationen warf er Untätigkeit vor. Der Sicherheitsrat würde angesichts der Verbrechen gegen unschuldige jüdische Menschen, Frauen und Kinder schweigen, behauptete Erdan. 

Demonstrativ stand er auf und heftete sich einen Judenstern an das Jackett. Er sagte, er und die israelische Delegation werden den Stern tragen,

"bis Sie die Gräueltaten der Hamas verurteilen und die sofortige Freilassung unserer Geiseln fordern."

UN-Generalsekretär António Guterres hat wiederholt den Überfall der Hamas verurteilt und die Freilassung aller Geiseln gefordert. Auf der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am 24. Oktober hatte er zudem angemerkt, dass der Überfall der Hamas nicht im luftleeren Raum geschehen sei. Er verwies auf den Siedlungsbau Israels und die seit 56 Jahren andauernde Okkupation Palästinas durch Israel. Daraufhin wurde Guterres von Israel harsch kritisiert. Er sah sich zu einer Klarstellung veranlasst, in der er seine Äußerungen im Kern jedoch wiederholte. 

Die Instrumentalisierung des Holocaust wird in der Regel mit einer Verharmlosung der Judenverfolgung durch Nazi-Deutschland gleichgesetzt. Die Shoa gilt als in seiner systematischen Grausamkeit historisch singuläres Ereignis. Nun greift Israel zu dem Mittel, den Holocaust zu relativieren und damit zu verharmlosen, um so seine politischen Forderungen argumentativ zu unterstreichen.

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