Nahost

Iran beteuert, US-Warnungen gegenüber Israel zu ignorieren

Die jüngste Forderung aus Washington, dass Teheran sich aus dem Konflikt mit der Hamas heraushalten solle, ist für den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi "ungültig".
Iran beteuert, US-Warnungen gegenüber Israel zu ignorierenQuelle: www.globallookpress.com © Iranian Presidency

Teheran wird die Warnungen der USA vor einer Einmischung in den Konflikt zwischen der Hamas und Israel ignorieren, so der iranische Präsident Ebrahim Raisi in einem Interview darlegend. Zudem kritisierte er den Westen wegen seiner angeblichen Weigerung, zur Beendigung der Feindseligkeiten beizutragen.

In einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender Al Jazeera sagte Raisi am Samstag, dass Washington "uns auffordert, uns nicht zu bewegen, während wir die zionistische Entität umfassend unterstützen … das ist eine ungültige Forderung". In einem tags darauf erfolgten X-Posting ergänzte Raisi seinen Standpunkt mit der Mitteilung:

"Die Verbrechen des zionistischen Regimes haben eine rote Linie überschritten, die jeden zum Handeln zwingen dürfte. Washington bittet uns, nichts zu tun, unterstützt dabei aber Israel weiterhin in großem Umfang. Die USA sandten Botschaften an die Achse des Widerstands, erhielten aber eine klare Antwort auf dem Schlachtfeld."

In dem Al Jazeera-Interview vom 28. Oktober wies der Präsident daraufhin, dass Israels ausgedehnte Bodenoperationen im Gazastreifen ein Fehlschlag waren, und bezeichnete sie als "zweiten Sieg [für die Palästinenser] nach [dem Beginn] der Operation al-Aqsa-Sturm", womit er sich auf den ersten Überraschungsangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober bezog.

Raisi präzisierte, dass die Vereinigten Staaten Botschaften an die "Achse des Widerstands" – eine informelle Allianz von antiwestlichen und antiisraelischen Kräften im Nahen Osten – geschickt und "eine praktische und öffentliche Antwort vor Ort erhalten" hätten. 

Raisi beschuldigte des Weiteren die USA und einige ungenannte europäische Länder, "den Waffenstillstand in Gaza zu behindern", und nannte diese Politik "ein Verbrechen". Er fügte hinzu, dass "die Berechnungen der Vereinigten Staaten in der Region völlig falsch sind und sie ihre Ziele mit einem neuen Nahen Osten nicht erreichen werden", um zu betonen, dass Teherans Unterstützung für die Palästinenser "nicht kompromissfähig ist".

Nach dem Hamas-Angriff auf Israel Anfang des Monats sicherte US-Präsident Joe Biden Israel bedingungslose Unterstützung zu und mahnte Iran zur "Vorsicht". Mehrere US-Medien berichteten, dass das Außenministerium ein Memo an seine Diplomaten verteilt hat, in dem es ihnen rate, nicht zu einer "Deeskalation" oder einem "Waffenstillstand" in Gaza aufzurufen.

Biden erklärte öffentlich, dass die Waffenstillstandsgespräche erst dann beginnen könnten, "wenn die Hamas mehr als 200 Geiseln freigibt". Unterdessen rief der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag zu einer "humanitären Pause" in dem Konflikt auf und sagte, er glaube, dass es in dieser Frage einen Konsens unter den Mitgliedern des Blocks gebe.

Raisis Äußerungen kamen, nachdem der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian die USA gewarnt hatte, dass "neue Fronten" gegen Washington eröffnet werden, wenn es seine Politik im Nahen Osten nicht ändere, einschließlich seiner eindeutigen Unterstützung für Israel.

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