Asien

Seoul droht Pjöngjang mit "tödlichem Schlag" im Fall von Provokationen

Die Kriegsrhetorik beiderseits der militärischen Demarkationslinie auf der Koreanischen Halbinsel wird immer lauter. Nach den jüngsten Drohungen aus Pjöngjang warnt Seoul die nordkoreanische Führung vor Provokationen und schwört seine Soldaten auf einen Gegenschlag ein.
Seoul droht Pjöngjang mit "tödlichem Schlag" im Fall von ProvokationenQuelle: AP © South Korea Defense Ministry

Der südkoreanische Verteidigungsminister Shin Won-sik hat sich in einem ziemlich ungewöhnlichen Ton über Bedrohungen aus Nordkorea geäußert. Bei einem Besuch im strategischen Raketenkommando am Freitag sagte der Minister, dass die einheimischen Raketentruppen darauf gefasst sein müssten, jeden Augenblick auf gegnerische Provokationen energisch zu antworten. Das Raketenkommando sei mit seinen Langstrecken- und Präzisionswaffen eine Schlüsseleinheit und könne den Gegner überwältigen.

Ferner forderte Shin die Kommandeure auf, die Moral der Armeeangehörigen zu stärken und ihre Kampfbereitschaft aufrechtzuerhalten. Wie gut auch immer die Bewaffnung sei, sie nütze nichts, wenn die Soldaten keinen Kampfgeist hätten.

"Die gegnerischen Provokationen können unterschiedlich sein, aber eure Aufgabe besteht darin, dem Gegner einen tödlichen Schlag ins Herz und in den Kopf zu versetzen."

Der Minister griff zu dieser für Südkorea ungewöhnlichen Rhetorik im Vorfeld einer Zusammenkunft von Sicherheitsberatern Südkoreas, Japans und der USA. Bei dem Treffen am Samstag vereinbarten die Länder neue Maßnahmen, um Nordkorea im Cyberspace entgegenzuwirken und auf weitere Raketenstarts zu reagieren. Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben.

Am Samstag kündigte die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA an, dass Pjöngjang demnächst weitere Spionagesatelliten ins All transportieren wolle. Das Ziel sei es, in Echtzeit Informationen über feindselige Kräfte in der Region und im Stillen Ozean zu beschaffen und somit die Gegner effizienter abzuschrecken. Bei Bedarf würden die Satelliten einen "superstarken Schlag" auf den Gegner lenken, hieß es.

Am 21. November hatte Nordkorea den ersten erfolgreichen Start eines Aufklärungssatelliten gemeldet, nachdem die vorigen Versuche im Mai und August dieses Jahres gescheitert waren. Diesmal brachte eine Trägerrakete vom Typ Chŏllima-1 den Satelliten mit dem Namen Malligyong-1 sicher in die Erdumlaufbahn. Staatschef Kim Jong-un wohnte dem historischen Moment persönlich bei. Die Nachrichtenagentur KCNA verbreitete entsprechende Fotos.

Am folgenden Tag setzte Südkorea eine Klausel in einer bilateralen Vereinbarung zum Abbau von militärischen Spannungen aus und machte den Weg frei, die Überwachung und die Luftaufklärung in der demilitarisierten Zone zwischen den beiden Koreas wiederaufzunehmen. Am 23. November stieg Pjöngjang aus dem vor fünf Jahren geschlossenen Abkommen aus und kündigte an, Truppen und moderne Waffen entlang der Demarkationslinie stationieren zu wollen.

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