Meinung

Deutschland 2023: Eine Zensur findet statt

Zensur findet in Deutschland statt. Dass sie keinesfalls Zensur genannt werden will, täuscht nicht darüber, dass zwar staatsnah offen gelogen werden darf, Kritik daran aber kalt gelöscht oder verfolgt wird.
Deutschland 2023: Eine Zensur findet statt© Screenshot: YT-Kanal Jörg Wagner/MABB

Von Andreas Müller

Das kann man nicht erfinden: die Zensurbehörde

Die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) hat im Jahr 2022 erzwungen, dass zwei Artikel von dem Biologen Markus Fiedler von einem Medium gelöscht wurden. Grund war, dass diese Artikel "nach vorläufiger Würdigung wohl anerkannte journalistische Standards" nicht erfüllten. Auf dieser auffällig dünnen Behauptungsgrundlage wurde dem Medium unter anderem eine Geldstrafe von 50.000 Euro angedroht, sollte es unter anderem den verlinkten Artikel nicht entfernen. Das ist eine der in dem Schreiben der MABB bemängelten Textstellen aus genau dem Artikel:

Im Jahr 2023 stellt sich die dringende Frage, was an diesen Aussagen über die sogenannte Impfung heute erwiesenermaßen falsch sein soll. Tausendfach erwiesen ist dagegen, dass die Aussage von Karl Lauterbach falsch war, die Coronaimpfungen seien "nebenwirkungsfrei", denn jede einzelne beobachtete Nebenwirkung ist eine unabhängige Widerlegung dieser (von Anfang an absurden) Behauptung. Er hat das inzwischen auch selbst zugegeben beziehungsweise kleingeredet. Keine Landesmedienanstalt hat aber jemals verhindert oder auch nur kritisiert, dass er diese Falschaussage vor einem Millionenpublikum wiederholt verbreiten durfte. Was war da mit diesen "anerkannten journalistischen Standards"?

Markus Fiedler hat die Vorwürfe gegen seine Artikel in einem neuen Beitrag auf ihre geringe Substanz untersucht. Der Artikel ist mit vielen nützlichen Quellenhinweisen versehen und auch als Podcast verfügbar.

Die Zensorin, Dr. Eva Flecken von der MABB, verfügt über keinerlei Fachkompetenz in dem Thema, in dem sie den studierten Biologen Fiedler zensiert hat. Sie hat irgendetwas mit Kommunikation studiert und sieben Jahre lang für den wissenschaftlich unauffälligen Privatsender SKY gearbeitet, bevor sie zur obersten Medienzensorin für Berlin und Brandenburg ernannt wurde. Kurz nach ihrer Ernennung hat sie im April 2021 ein Interview zu ihrer Arbeit gegeben. Der Titel lautet "Die Medienwächterin".

Der Artikel wird mit freundlicher Genehmigung des Autors abgedruckt. Er wurde zuerst am 17. August 2023 auf der Online-Plattform hintermbusch veröffentlicht. Ein Blog für "Bücher, Ideen, Kommentare zu Medien, Wissenschaft, Geschichte und Politik".

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