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Julian Assange erhält Konrad-Wolf-Preis: "Deutschland schützt die Pressefreiheit nicht mehr"

Stellvertretend nahm Stella Assange, die Ehefrau des in London inhaftierten WikiLeaks-Gründers, den Preis in Berlin entgegen. Sie dankte der Jury im Namen ihres Mannes für den Mut, ihm den Preis zu verleihen.

Normalerweise zeichnet die Akademie der Künste Künstler aus, doch diesmal erhielt der inhaftierte Journalist Julian Assange den Konrad-Wolf-Preis. Stellvertretend nahm Stella Assange, die Ehefrau des in London inhaftierten WikiLeaks-Gründers, den Preis in Berlin entgegen. Sie dankte der Jury im Namen ihres Mannes für den Mut, ihm den Preis zu verleihen.

Assange sei es mit seinen Veröffentlichungen gelungen, nicht nur zahlreiche Kriegsverbrechen aufzudecken, sondern auch die Gründe für die nicht enden wollenden Kriege aufzuzeigen. Nämlich, dass die westlichen Großmächte kein Interesse am Frieden haben, weil sie vom Krieg profitieren. Gleichzeitig, so Assanges Ehefrau, offenbare sein Fall nicht nur das kriminelle politische Schweigen westlicher Staaten wie Deutschland, sondern auch die Aushöhlung ihrer Rechtssysteme unter dem Druck der mächtigen Kriegstreiber.

Julian, der in letzter Instanz gegen seine Auslieferung in die USA kämpft, sei deshalb auf die öffentliche Empörung angewiesen, denn nur diese könne ihn noch retten. Und genau die gebe ihr Hoffnung. Sie sehe, dass über zehn Jahre alte Videos von Julian und seinen Aussagen noch heute auf Plattformen wie Twitter und TikTok im Trend lägen.

Stella Assange dazu: "Ich glaube, das ist der Grund, warum diese Dinge im Trend liegen, denn die Menschen werden immer informierter und sich bewusster über genau das, was er erklärt hat. Und es findet Anklang, weil die normalen Menschen nicht wollen, dass Zivilisten getötet werden, egal wo sie sind, egal wer sie sind."

Der Konrad-Wolf-Preis für Julian Assange leiste einen großen Beitrag dazu, den öffentlichen Fokus und Druck noch weiter auf Julians Fall zu lenken und ihn zu schützen, wofür sie sich herzlich bedankte. Assange war nach sieben Jahren Exil in der Botschaft von Ecuador in London verhaftet worden und sitzt mittlerweile seit viereinhalb Jahren in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis.

Sein Fall, wie zahlreiche Experten und Organisatoren warnen, stelle einen wichtigen Präzedenzfall für die Pressefreiheit dar. Sollte Assanges Inhaftierung und Auslieferung in die USA tatsächlich ohne Konsequenzen erfolgen, müsse künftig jeder Enthüllungsjournalist um seine Freiheit bangen.

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