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Medien: Syrski und Budanow lehnen Nachfolge Saluschnys ab

Selenskij soll versucht haben, den Oberbefehlshaber Saluschny zu entlassen. Als Nachfolger waren der Kommandeur der Bodentruppen Syrski und der Chef des ukrainischen Geheimdienstes Budanow im Gespräch. Beide lehnten den Posten ab, berichten Medien.
Medien: Syrski und Budanow lehnen Nachfolge Saluschnys abQuelle: www.globallookpress.com © Kaniuka Ruslan

Wie The Economist schreibt, hat Präsident Wladimir Selenski den Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Waleri Saluschny am Montagabend persönlich über seine Entscheidung informiert, ihn zu entlassen. Ihm sei der Posten des Sekretärs des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates angeboten worden, was Saluschny abgelehnt habe.

Als Nachfolger waren dem Bericht zufolge zwei Kandidaten im Gespräch: der Kommandeur der Landstreitkräfte Alexander Syrski und der Chef des ukrainischen Geheimdienstes Kirill Budanow. Syrski sei einer der erfahrensten Generäle der ukrainischen Armee, aber wegen seines harten Kampfstils in Teilen der Streitkräfte unbeliebt. Der 38-jährige Budanow verfüge über keinerlei Führungserfahrung in den Streitkräften und habe den Vorschlag im letzten Moment abgelehnt.

Darüber berichtet auch The Times. Demnach hätten sowohl Syrski als auch Budanow das Angebot abgelehnt. Am Montag sei Saluschny zu einem persönlichen Treffen mit dem Präsidenten eingeladen worden, bei dem er den Beratern des Staatsoberhauptes mitgeteilt habe, dass ihre Einschätzungen zur militärischen Lage "eher positiv als realistisch" seien. Noch am selben Abend sei er zum Rücktritt aufgefordert worden. Danach sei Saluschny in sein Büro zurückgekehrt und habe seine Untergebenen über seine Entlassung informiert.

Selenskij sei jedoch gezwungen gewesen, seine Entscheidung unter dem Druck hochrangiger Kommandeure und internationaler Partner zurückzunehmen, schreibt The Times

Am Montag hatten mehrere ukrainische Medien sowie Parlamentsabgeordnete über die angebliche Entlassung Saluschnys berichtet. Diese Meldungen sorgten für Verwirrung, denn erst am Montagnachmittag waren Selenskij und Saluschny erstmals seit langem wieder gemeinsam in der Öffentlichkeit in Kiew zu sehen. Das ukrainische Verteidigungsministerium postete kurz darauf auf Telegram: "Nein, das stimmt nicht." Später dementierte auch das Präsidialamt Saluschnys Entlassung.

Die ukrainische Zeitung Serkalo Nedeli meldete, dass die Entlassung das erste von mehreren Gliedern einer Kette von personellen Veränderungen in den Streitkräften der Ukraine und in der politischen Führung des Landes sein könnte.

Auf diese Meldungen reagierte Saluschny am Dienstag mit einem aktuellen Foto auf Facebook. Das Bild zeigt ihn mit dem Generalstabschef der ukrainischen Streitkräfte Sergei Schaptala.

Offensichtliche Unstimmigkeiten zwischen dem Präsidenten und dem Oberbefehlshaber werden seit langem thematisiert. Im vergangenen Jahr berichteten verschiedene Medien über den Konflikt. Wies es hieß, sei das Präsidialamt offenbar über Saluschnys hohes politisches Ansehen besorgt. Beide bestritten damals jedoch jegliche Differenzen und versicherten, dass die militärische und politische Führung der Ukraine ein Team seien.

Aus dem Kreml hieß es, man verfolge alle Informationen über eine mögliche Entlassung Saluschnys. Am Mittwoch kommentierte Sprecher Dmitri Peskow die Lage mit den Worten: "Es gibt noch viele Fragen. Eines ist klar: Das Regime in Kiew hat viele Probleme, dort läuft vieles schief."

Mehr zum Thema - Rada-Abgeordneter meldet Entlassung des Oberkommandierenden Saluschny

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