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Israelischer Ex-General erklärt, warum Israel enge Beziehungen zu Russland braucht

Moskau kann Israel dabei helfen, einen Krieg mit dem Iran zu vermeiden, erklärte der erfahrene israelische Luftwaffengeneral Relik Shafir gegenüber der "Jerusalem Post".
Israelischer Ex-General erklärt, warum Israel enge Beziehungen zu Russland braucht© Screenshot Jerusalem Post

Westjerusalem muss gute Beziehungen zu Moskau unterhalten. Damit verhindert man die Eskalation des Krieges gegen die Hamas zu einem globalen Konflikt, erklärte der pensionierte israelische Luftwaffengeneral Israel "Relik" Shafir.

Shafir gehört zu einer Elite von israelischen Fliegern, die 1981 den Bombenangriff auf den irakischen Atomreaktor in Osirak geflogen haben. Später befehligte er den wichtigsten IAF-Luftwaffenstützpunkt in Tel Nof und die Pilotenschule in Hatzor. Im Jahr 2002 ging er nach 31 Dienstjahren als Brigadegeneral in den Ruhestand. In einem Interview mit der Jerusalem Post vom letzten Donnerstag erklärte Shafir, dass es für Israel keinen Grund gebe, Russland zu verärgern.

"Bei allem Respekt für diejenigen, die eine gegenteilige Meinung vertreten, aber es liegt im nationalen Interesse Israels, gute Beziehungen zu Russland zu unterhalten, und zwar so eng wie möglich und so gut wie möglich", sagte Shafir. "Wir sollten Russlands Interessen verstehen und wissen, wie und wo sie mit unseren übereinstimmen können. Ich bin kein Anhänger von [Premierminister Benjamin] Netanjahu, aber er versteht das sehr gut."

Nach Shafirs Überzeugung muss Israel die Hamas nach dem Einmarsch am 7. Oktober "zerschlagen", doch dürfe dies nicht zu einem globalen Konflikt führen, in den die USA, Russland und China verwickelt würden.

"Es gibt wahrscheinlich 2 Millionen russischsprachige Menschen in Israel. Wir haben sicherlich kulturelle und humanitäre Bindungen. Aber es gibt auch politische Interessen Israels, [zum Beispiel wäre] ein offensichtlich strategischer Aspekt: Russland ist in Syrien präsent und arbeitet mit den Iranern zusammen, was das Spiel noch komplizierter macht", so Shafir.

"Wir sollten auf jeden Fall gute Beziehungen zu Russland pflegen, denn das gibt uns ein gewisses Druckmittel gegenüber dem Iran."

Der Ukraine-Konflikt "hat nichts mit uns zu tun", sagte Shafir. West-Jerusalem habe Kiew bei "allen Arten von humanitären Bedürfnissen" geholfen, aber der "Verkauf von Munition ist eine Verwicklung in einen Konflikt, die wir nicht wollen".

Den Versuch des Weißen Hauses, die US-Hilfe für die Ukraine und Israel im selben Haushaltsgesetz zu verknüpfen, bezeichnete er als "eine inneramerikanische Angelegenheit, wie man die finanzielle und militärische Seite im Kongress regelt, die gegen den Präsidenten ist".

US-Präsident Joe Biden hat im Rahmen eines 106-Milliarden-Dollar-Notfallgesetzes 14 Milliarden Dollar für Israel und 61,4 Milliarden Dollar für die Ukraine gefordert. Diese wurden vom Repräsentantenhaus, in dem die Republikaner die Mehrheit haben, abgelehnt. Ein vom Repräsentantenhaus verabschiedeter Gesetzesentwurf, der sich ausschließlich auf Israel bezog, wurde vom demokratisch kontrollierten Senat blockiert.

Das Interview mit Shafir wurde im Rahmen einer Serie in der Jerusalem Post mit dem Titel "The World is Burning" des Journalisten Nick Kolyohin veröffentlicht.

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