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Berichte: Katar vermittelt Mechanismus für Rückkehr ukrainischer Kinder aus Russland

Unter Beteiligung Katars werden mehrere ukrainische Kinder aus Russland wieder zu ihren Familien in der Ukraine gebracht. Berichten zufolge wurde der Plan nach langen Verhandlungen mit Moskau und Kiew genehmigt.
Berichte: Katar vermittelt Mechanismus für Rückkehr ukrainischer Kinder aus RusslandQuelle: Sputnik © Ilja Pitaljow

Russland hat sich bereit erklärt, unter der Vermittlung Katars vier ukrainische Kinder ihren Verwandten in der Ukraine zu übergeben. Dies berichtete die Washington Post am Montag unter Berufung auf einen anonymen Regierungsbeamten, der mit der Angelegenheit vertraut ist. Demnach wurden dazu mehrere Monate lang Gespräche mit Moskau und Kiew geführt.

Die vier Kinder seien die ersten, die im Zuge der Verhandlungsbemühungen Katars zurückgebracht worden seien. "Alle Parteien waren sich einig, dass sie die Eltern [der ukrainischen Kinder] gefunden hatten, dass alle Dokumente übereinstimmten und dass sie wieder vereint werden konnten", sagte der Beamte.

Zwei Kinder seien wieder zu Hause, zwei weitere sollen in den kommenden Tagen wieder mit ihren Familien vereint werden, zitierte die Washington Post ihre Quelle. Der Beamte sagte, die Kinder seien zwei und sieben Jahre alt. Der Zweijährige sei mit seiner Mutter zusammengeführt worden, der Siebenjährige mit seiner Großmutter. Die beiden anderen Kinder, ein 9-jähriger Junge und ein 17-jähriges Mädchen, sollen am Mittwoch zu ihren ukrainischen Familien zurückkehren.

Lolwah Al-Khater, Katars Ministerin für internationale Zusammenarbeit, bestätigte die Informationen und bezeichnete die Rückkehr als "einen ersten Schritt", schreibt Reuters. Die Diplomaten des Golfstaates sollen die Kinder über die Grenze nach Estland, Lettland oder Weißrussland bzw. nach Katar begleiten, bevor sie in die Ukraine zurückgebracht werden. Sowohl die ukrainischen als auch die russischen Beamten seien kooperativ gewesen, sagte die Ministerin. In den vergangenen Wochen hätten katarische Beamte im "kontinuierlichen Dialog mit unseren ukrainischen und russischen Amtskollegen" gestanden. 

Die von Reuters veröffentlichten Fotos zeigen einen kleinen Jungen, dessen Gesicht unkenntlich gemacht ist. Er sitzt zwischen seiner Großmutter und der russischen Beauftragten für Kinderrechte, Marija Lwowa-Belowa. Auf anderen Fotos schüttelt er die Hand eines Diplomaten aus Katar.

Katars Premier- und Außenminister, Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, besuchte diesen Sommer sowohl die Ukraine als auch Russland. Offizielle russische und ukrainische Stellen haben die Berichte bisher nicht kommentiert. Der ukrainische Premierminister, Denis Schmygal, dankte Katar für dessen Rolle bei der Vermittlung der Rückkehr ukrainischer Kinder.

Russland hat seit Februar letzten Jahres etwa 4,8 Millionen Einwohner der Ukraine und der Donbass-Republiken aufgenommen, darunter mehr als 700.000 Kinder, von denen die meisten mit ihren Eltern oder anderen Verwandten kamen, so ein Bericht der russischen Ombudsfrau für Kinderrechte, Marija Lwowa-Belowa. Dem Dokument zufolge sind auch etwa 1.500 Kinder aus Einrichtungen für Waisen oder Kinder ohne elterliche Fürsorge in Russland angekommen.

Kiew bezeichnet die russischen Evakuierungsmaßnahmen als "Kinder-Verschleppung". Ihm zufolge geht es um mindestens 19.546 Fälle. Diese sei ein systematischer Versuch, die ukrainische Identität der Kinder auszulöschen, so der Vorwurf. Aus diesem Grund hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag gegen den russischen Präsidenten, Wladimir Putin, und die Kinderbeauftragte, Marija Lwowa-Belowa, einen Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen erlassen. Moskau bezeichnet die Vorwürfe als absurd und betont, die Kinder seien zu ihrem Schutz aus den Konfliktgebieten evakuiert worden.

Insgesamt habe das Büro der Ombudsfrau für Kinder 32 Anträge auf Rückführung ukrainischer Kinder in ihr Heimatland erhalten, teilte Lwowa-Belowa bei einem Pressetermin am Montag mit. Es handele sich dabei um konkrete Fälle, die einzeln bearbeitet und geprüft würden. Ihr zufolge "gibt es in Russland keine Zehntausende, geschweige denn Hunderttausende von abgeschobenen und inhaftierten Kindern." Die Politikerin wies darauf hin, dass die Informationen über Kinder oft aus verschiedenen Quellen stammten und häufig unwahr seien. Es gebe einen gut entwickelten Algorithmus für die Rückführung bei Fällen, die bestätigt seien, versicherte Lwowa-Belowa.

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