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Bloomberg: Die Pax Americana ist Geschichte

In einem Beitrag für Bloomberg legt der US-amerikanische Politologe Brands dar, warum die Pax Americana untergeht. Die Macht der USA erodiert auf allen Kontinenten. Der Angriff der Hamas auf Israel ist dafür nur ein Zeichen in einer ganzen Kette, zu der auch der Ukraine-Konflikt gehört.
Bloomberg: Die Pax Americana ist GeschichteQuelle: www.globallookpress.com © Xinhua

Mit dem Angriff der Hamas auf Israel kommt die Pax Americana an ihr Ende, schreibt Hal Brands, Professor für internationale Politik an der Johns Hopkins University, auf dem Nachrichtenportal Bloomberg

Das erneute Aufbrechen des Nahost-Konflikts sei Teil einer umfassenderen Krise der globalen Sicherheitsarchitektur. Brands zählt dazu auch den Krieg in der Ukraine. 

Europa sei gleich in mehrfacher Hinsicht mit einer Erosion seiner Sicherheitsarchitektur konfrontiert. Da sei zum einen der Ukraine-Krieg, für dessen Ausbruch der Autor Russlands Präsident Putin verantwortlich macht. Weiterhin sei der Kosovo-Konflikt dabei, neu aufzuflammen. Die NATO würde von serbischen Truppen dazu gezwungen, militärische Unterstützung in den Kosovo zu entsenden. 

Daran schließt der Autor das Beispiel des Kaukasus an, wo sich gerade Armenien und Aserbaidschan eine militärische Auseinandersetzung geliefert haben. Europa sei von einem Bogen der Instabilität umgeben. 

Aber auch im Pazifik sei die Situation gefährlich. Brands führt den Konflikt um Taiwan als Beispiel an. Zudem agiere Nordkorea inzwischen deutlich selbstbewusster. Grund dafür sei das nukleare Verteidigungssystem des Landes, das immer weiter entwickelt und verbessert wurde. 

In Nahost sieht der Autor den Iran als aufstrebende Regionalmacht. In Syrien stehen sich das NATO-Mitglied Türkei und die USA inzwischen offen feindlich gegenüber. Die USA schossen erst kürzlich eine türkische Drohne ab. 

"Während der Nahe Osten erneut in Aufruhr gerät, befinden sich alle drei lebenswichtigen Regionen Eurasiens im Umbruch",

schließt der Autor seine Anamnese für den eurasischen Kontinent

Auch Afrika sei im Umbruch, ebenso Lateinamerika. Den Wertungen der Vorgänge durch Brands als Erosion der Demokratie will man sich nicht anschließen – sein Blick ist ein durchweg US-amerikanischer. Seine Schlussfolgerung jedoch hat Bestand: Die Pax Americana, die US-Hegemonie, durch die die Zeit nach dem Kalten Krieg bestimmt wurde, ist zu Ende. 

Dass sich die Welt außerhalb des kollektiven Westens seiner schematischen Unterteilung in demokratische westliche Länder auf der einen und autoritäre und revisionistische auf der anderen Seite nicht anschließen wird, ist dabei klar. Dass die Pax Americana von der Mehrheit der Welt im Gegenteil als eine autoritäre und repressive Ordnung verstanden wird, wird sich dem Autor vermutlich in einigen Jahren erschließen. 

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