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Wang in Moskau: Russland und China ziehen geopolitisch am gleichen Strang

Vor dem Hintergrund der 78. Generaldebatte der UN-Vollversammlung besuchte der chinesische Außenminister Moskau. China und Russland wollen ihre Zusammenarbeit auf internationaler Ebene im Sinne der Koordinierung der Wirksamkeit in internationalen Organisationen wie der UNO, den BRICS und anderen Plattformen verstärken.
Wang in Moskau: Russland und China ziehen geopolitisch am gleichen StrangQuelle: AFP © Russian Foreign Ministry

Der chinesische Außenminister Wang Yi hat am Montag eine viertägige Reise nach Russland angetreten, um dort an der 18. Runde der strategischen Sicherheitskonsultationen zwischen der Russischen Föderation und der Volksrepublik China teilzunehmen. Die beiden Staaten nähern sich angesichts der wachsenden Spannungen mit dem Westen infolge des Ukraine-Kriegs und der US-Militarisierung des Pazifiks weiter an. Wang Yi bekräftigte beim Beginn seiner Gespräche mit Sergei Lawrow die "strategische Zusammenarbeit" zwischen den beiden Ländern sowie deren gemeinsames Engagement für eine "multipolare Welt" und eine "gerechtere Weltordnung".

"China und Russland tragen als führende Weltmächte und ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats eine besondere Verantwortung für die Aufrechterhaltung der weltweiten strategischen Stabilität und der globalen Entwicklung", sagte Wang. 

Die Reise Wangs nach Moskau folgte wenige Tage nach dessen Gesprächen auf Malta mit Jake Sullivan, dem Nationalen Sicherheitsberater des US-Präsidenten Joe Biden. Die Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und den USA verschlechterten sich in den letzten Jahren aufgrund vielfältiger Widersprüche, die vom Handel bis zur Taiwan-Frage reichen.

Das Treffen in Malta erregte in westlichen Medien größere Aufmerksamkeit und führte zu verschiedenen Interpretationen. Die Berichterstattung über dieses Treffen wie auch über den jetzigen Besuch Moskaus wirkt allerdings teilweise verzerrt. So haben einige westliche Medien die wohl zufällige zeitliche Aufeinanderfolge vom Besuch des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong-un unlängst in Russland mit der nun stattfindenden Reise Wangs nach Russland zu den strategischen Sicherheitskonsultationen zum Anlass genommen, eine "Achse China-Russland-Nordkorea" zu propagieren. Dies sei ein typisches Narrativ eines "neuen Kalten Krieges", heißt es dazu in der chinesischen Zeitung Global Times

Der russische Außenminister Lawrow betonte "die Bedeutung der russisch-chinesischen Zusammenarbeit für die Gewährleistung der Gerechtigkeit in den Weltangelegenheiten, für die Gewährleistung eines Interessenausgleichs in den Prozessen, die sich in verschiedene Richtungen entwickeln". Gleichzeitig betonte Wang, dass die Zusammenarbeit zwischen Russland und China "gegen niemanden gerichtet ist und von keinem anderen Land beeinflusst wird".

Das russische Außenministerium erklärte zu dem Treffen, dass die beiden Minister auch Fragen der Stabilität und Sicherheit im asiatisch-pazifischen Raum besprechen werden, meldet ein Bericht von TASS. Beide Seiten würden auch die Kontakte auf "hoher und höchster Ebene" ansprechen, berichtete TASS weiter. Nach früheren Berichten im Juli von der russischen Agentur beabsichtige der russische Präsident Wladimir Putin, die Volksrepublik China im Oktober zu besuchen, und zwar zeitgleich mit einem Forum zur chinesischen "Neuen Seidenstraße".

Der Besuch von Wang findet im Umfeld der diesjährigen hochrangigen Tagung der 78. UN-Generalversammlung in New York statt. Nach Angaben des russischen Außenministeriums wird bei den Beratungen während Wangs Besuch in Moskau besonderes Augenmerk auf die Stärkung der Zusammenarbeit auf der internationalen Bühne und die Koordinierung des gemeinsamen Wirkens innerhalb der UNO, der BRICS, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), der G20, der APEC und anderer Plattformen gelegt werden.

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