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Wall Street Journal rekonstruiert die letzten Tage Prigoschins in Afrika

Jewgeni Prigoschin habe die letzten Tage vor dem Flugzeugabsturz in Afrika verbracht, berichtet Wall Street Journal unter Berufung auf mehrere mit der Situation vertraute Quellen.
Wall Street Journal rekonstruiert die letzten Tage Prigoschins in AfrikaQuelle: AP © Dmitri Lovetsky

Kurz vor dem Flugzeugabsturz traf sich Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit dem Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik, Faustin-Archange Touadéra, berichtet das Wall Street Journal. Demnach landete Prigoschins Privatjet am 18. August in Bangui, der Hauptstadt des Landes. Bei einem Treffen mit Touadéra soll der Geschäftsmann betont haben, dass ein gescheiterter Putschversuch in Russland Wagners Tätigkeit in der Zentralafrikanischen Republik nicht beeinträchtigen würde. Prigoschin soll außerdem versprochen haben, Wagners Präsenz dort zu stärken, die Sicherheit der lokalen Regierung zu gewährleisten und "neue Investitionen in die Landwirtschaft zu fördern".

Am Folgetag soll sich Prigoschin mit Vertretern der sudanesischen Schnellen Eingreiftruppe (RSF) getroffen haben. Wagner hatte der RSF zuvor geholfen, gegen die sudanesische Armee zu kämpfen. Als Dank, heißt es in dem Bericht, hätten sie Prigoschin Gold übergeben. Laut einer Quelle der Zeitung sagte Prigoschin: "Ich brauche mehr Gold."

Anschließend soll der 62-Jährige nach Bamako, die Hauptstadt Malis, geflogen sein, bevor er wieder nach Moskau reiste.

Nach Angaben des WSJ flog Prigoschin von Mali nach Russland, als sich ungefähr zur gleichen Zeit eine Delegation des russischen Verteidigungsministeriums in Libyen aufhielt. Die russische Agentur TASS berichtete, dass die Delegation dort am 22. August landete. Bei dem Besuch seien "die Perspektiven der Zusammenarbeit im Bereich der Bekämpfung des internationalen Terrorismus" sowie andere Fragen besprochen worden, erklärte das Ministerium.

Der Bericht basiert auf Interviews mit hochrangigen afrikanischen Beamten, Militär- und Geheimdienstmitarbeitern, Wagner-Überläufern und der Analyse verschlüsselter Gespräche und Flugdaten.

Das Flugzeug, an dessen Bord sich unter anderem Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin und Wagner-Gründer Dmitri Utkin befanden, war am 23. August abgestürzt. Der Jet war von Moskau nach Sankt Petersburg unterwegs. Die Unfallursache muss noch geklärt werden. Wladimir Putin sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Mehr zum Thema - Putin äußert sich zum Tod von Prigoschin: "Es war eine Tragödie"

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