Europa

Orbán: "Die Russen werden nicht verlieren"

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat erneut erklärt, dass die Ukraine Russland nicht auf dem Schlachtfeld besiegen könne. Die Strategie des Westens, wonach Kiew gewinne und in Moskau ein anderer Politiker an die Macht komme, sei nicht aufgegangen.
Orbán: "Die Russen werden nicht verlieren"Quelle: AFP © ATTILA KISBENEDEK

Der ungarische Ministerpräsident hat erklärt, dass die Strategie der USA und der EU, den Kampf der Ukraine gegen Russland auf unbestimmte Zeit zu finanzieren, in der Hoffnung, dass eine Niederlage auf dem Schlachtfeld zu einem Regimewechsel in Moskau führen würde, vergeblich sei. Das entsprechende Fragment seiner Rede bei einer Veranstaltung zum 90-jährigen Jubiläum der Schweizer Weltwoche teilt Zoltan Kovacs, ein Vertreter der ungarischen Regierung, im sozialen Netzwerk X.

Orbán betonte, dass Russlands Aggression gegenüber der Ukraine sowie der Völkerrechtsbruch inakzeptabel seien. Doch die westlichen Länder hätten den falschen Weg zur Lösung dieses Konflikts gewählt. Ihm zufolge hätte dieser von Anfang an "lokalisiert und isoliert, nicht globalisiert" werden sollen, wie es letztendlich geschehen sei. Als die Halbinsel Krim Teil Russlands geworden sei, habe die EU beschlossen, "den Konflikt zu lokalisieren". Dieses Mal sei die Reaktion der europäischen Seite das Gegenteil gewesen.

"Was war die Strategie des Westens in diesem Krieg? Ich vereinfache es ein wenig, aber das ist die Tatsache. Unsere Strategie war, dass die Ukrainer kämpfen und an der Front gewinnen. Und dass die Russen verlieren. Und diese Niederlage sollte eine Veränderung in Moskau bewirken. Es sollte jemand anderer an die Macht kommen und wir verhandeln", erklärte Orbán. Heutzutage sei es jedoch "offensichtlich, dass die Ukrainer an der Front nicht gewinnen werden."

"Auf dem Schlachtfeld gibt es keine Lösung. Die Russen werden nicht verlieren. In Moskau wird es keinen politischen Wandel geben. Das ist die Realität."

An der russischen Politik werde sich nichts ändern, so Orbán. "Wir müssen zu Plan B übergehen", fügte er hinzu.

Berichten zufolge hatte Orbán vergangene Woche einen Brief an den Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel geschrieben und davor gewarnt, den künftigen EU-Beitritt der Ukraine zu blockieren, falls die Staats- und Regierungschefs ihre Strategie zur Unterstützung Kiews nicht überdenken.

Seit Beginn des Krieges fordert Orbán eine Verhandlungslösung, anstatt den Konflikt zu verlängern und eine weitere Eskalation zu riskieren. Während er das Vorgehen Moskaus verurteilt, gerät er immer wieder mit Brüssel in Konflikt und sagt, dass die Sanktionen gegen Russland die europäischen Volkswirtschaften zerstören.

Am Sonntag erklärte der Militärexperte Christian Mölling in einem Interview mit dem ZDF, dass Kiew derzeit keine Waffen bekomme, die ihr zugesagt worden seien, während Russland auf Zeit spiele. Deshalb sehe es für die Ukraine "nicht gut" aus. "Die Frage ist, ob das, was Europa versprochen hat – entweder, dass Russland nicht gewinnen darf oder aber, dass sogar die Ukraine gewinnt –, ob eben all diese Versprechungen und auch die Sicherheitsgarantien, die angesprochen worden sind, ob die irgendwas wert sind. Wir entscheiden hier, glaube ich, gerade in erheblichem Maße darüber, wie vertrauenswürdig wir eigentlich als Europa noch sind."

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