Afrika

Medienbericht: Ägypten wehrt sich gegen Druck der USA zur Aufrüstung der Ukraine

Kairo hat sich Berichten zufolge gegen Anfragen zur Lieferung von Waffen an Kiew gewehrt, um sich seine Neutralität im Konflikt mit Russland zu bewahren.
Medienbericht: Ägypten wehrt sich gegen Druck der USA zur Aufrüstung der UkraineQuelle: RT © Sean Gallup/Getty Images

Ägyptische Beamte haben Berichten zufolge beschlossen, sich nicht an der Bewaffnung der Ukraine zu beteiligen. Sie wiesen wiederholte Bitten der USA zurück, Artilleriegranaten und andere Waffen zu produzieren, die für die Gegenoffensive Kiews gegen die russischen Streitkräfte benötigt werden.

Washington habe Ägypten gebeten, Panzerabwehrraketen, Luftabwehrsysteme und Kleinwaffen für die Ukraine zu liefern, berichtete das Wall Street Journal am Freitag unter Berufung auf nicht näher genannte US-Beamte. Die Bitten seien demnach bei mehreren Gelegenheiten geäußert worden, darunter bei einem Treffen zwischen US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi im März in Kairo.

"In Gesprächen mit US-Beamten hat Ägypten die Anfragen nicht endgültig abgelehnt. Aber ägyptische Beamte sagten privat, dass Ägypten nicht vorhabe, die Waffen zu schicken."

Diese Botschaft ist in Washington offenbar noch nicht angekommen. Ein Beamter des US-Außenministeriums äußerte sich optimistisch, dass man Ägypten dazu bewegen werde, der Ukraine zu helfen. Gegenüber der Zeitung erklärte er, dass "unsere Gespräche mit unseren ägyptischen Partnern über unser gemeinsames Interesse an der Beendigung des russischen Krieges produktiv sind und fortgesetzt werden."

US-Geheimdienste erwarteten Waffenlieferungen an Kiew

Zu Beginn dieses Jahres soll Kairo unter dem Druck der USA von einem angeblichen Plan zum Verkauf von Raketen an Russland abgerückt sein. Al-Sisi hat bislang versucht, inmitten der Ukraine-Krise gute Beziehungen sowohl zu Washington als auch zu Moskau aufrechtzuerhalten. Er hat es daher abgelehnt, sich an der von den USA geführten Kampagne zur Bewaffnung der Ukraine und zur Bestrafung Russlands zu beteiligen.

Das Wall Street Journal merkte an, dass die Ablehnung einer Beteiligung Ägyptens an den Bemühungen zu einem "kritischen Zeitpunkt" in dem Konflikt erfolge. Denn aktuell versuchten die ukrainischen Streitkräfte, die gewaltigen russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, während die USA versuchten, militärische und diplomatische Unterstützung für Kiew zu gewinnen. Al-Sisis Entscheidung fällt auch in eine Zeit, in der einige Mitglieder des US-Kongresses die Regierung von Präsident Joe Biden drängen, 320 Millionen Dollar der jährlich zugesagten US-Militärhilfe für Ägypten zurückzuhalten. Als Grund dafür führen sie die Menschenrechtslage im Land an.

Die US-Geheimdienste sollen Berichten zufolge ein anderes Ergebnis der Verhandlungen mit Kairo erwartet haben. Die Washington Post berichtete im April, dass die ägyptische Regierung laut durchgesickerten US-Geheimdienstdokumenten einen Plan zum Verkauf von 152mm- und 155mm-Artilleriegeschossen an die USA zur Weitergabe an die Ukraine genehmigt habe.

Al-Sisi nahm im letzten Monat am Gipfeltreffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs in Sankt Petersburg teil. Nach einem persönlichen Treffen mit al-Sisi sagte Putin, Russland wolle eine Industriezone in der Nähe des Suezkanals als Teil eines Plans zur Intensivierung des Handels mit Ägypten und anderen afrikanischen Ländern errichten.

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